Luxemburg-Lexikon Teil 22:: Das Tëppelcher
Trier · Das Diphtong-e, also das e mit Pünktchen, erscheint manchem Deutschen als etwas merkwürdig. Allerdings hat es feste Aufgaben, etwa bei der Mehrzahlbildung.
Beispiele:
e Wollef (ein Wolf) zwee Wëllef (zwei Wölfe
Revue (Zeitschrift) Revuën (Zeitschriften)
Auch bei Verkleinerungsformen werden die Tëppelcher, wie die Luxemburger sagen, eingesetzt.
Beispiel:
Kand (Kind) Këndchen (Kindchen)
Auch können die Tëppelcher den Sinn von Wörtern verändern.
Beispiele:
sëtzen (sitzen) setzen (stellen, setzen)
kënnen (können) kennen (kennen)
Steht im Luxemburgischen ein Vokal vor mehreren Konsonanten, so wird der Vokal kurz gesprochen.
Beispiele:
klammen klettern
Monni Onkel
Steht der Vokal vor einem Konsonanten, spricht man ihn lang aus.
Beispiele:
Af Affe
Kaz Katze
Ausnahmen sind kurze Wörter wie etwa an (und) und en (ein).
Steht ein Vokal alleine oder am Ende eines Wortes oder handelt es sich gar um Doppel-Vokale, werden diese Vokale lang ausgesprochen.
Beispiele:
en Aein Auge
Gebeess Marmelade
Draach Drachen
Und hier eine kleine Herausforderung für unsere fleißigen Luxemburgisch-Lerner. Sprechen Sie folgenden Satz:
Zenter enger Woch hunn ech eng schwaarz Kaz.
Seit einer Woche habe ich eine schwarze Katze.
Und hier die Auflösung unseres Beispielsatzes: In den ersten sechs Wörtern werden alle Vokale kurz ausgesprochen, in den beiden letzten lang.
Extra: Rechtsklicken, um den Podcast downzuloaden