Luxemburg-Lexikon Teil 33: 37 Kilometer Mosel

Trier · Pärel, Gutland, Veianen: In der neuen Folge des Luxemburg-Lexikons dreht sich alles um den südlichen Landesteil des Nachbarlandes - zum Hören und Lesen.

Das Pendant zum luxemburgischen Èislek (Ösling) ist das Guttland (Gutland), das südlich der geografischen Linie Pärel (Perl) im Westen des Großherzogtums und Veianen (Vianden) im Osten liegt.

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Den 828 Quadratkilometern im Norden steht mehr als doppelt so viel Fläche im Süden - nämlich 1758 Quadratkilometer - gegenüber. Allerdings zählen zum Gutland wiederum andere Gegenden, auf die wir im Speziellen in den kommenden Wochen eingehen wollen, nämlich das Moseltal (Museldall), die Minette (d'Minettesgéigend) und die kleine Luxemburger Schweiz (Kleng Lëtzebuerger Schwäiz).

Der Name Gutland geht wohl auf seine geologischen Ursprünge zurück, da der kalk- und lehmhaltige Boden des Südens fruchtbarer ist als der Éislek. Außerdem ist es im Süden wärmer, liegen die durchschnittlichen Höhenlagen doch bei nur 200 bis 300 Metern.

Bëscher (Wälder) machen rund ein Drittel der Gutland-Fläche aus, der Rest ist teilweise stark urbanisiert, vor allem im Südwesten, wo sich mit Luxemburg (Stad Lëtzebuerg), Esch-Alzette (Esch-Uelzecht), Differdingen (Déifferdeng) und Düdelingen (Diddeleng) auch die größten Städte befinden.

Kommen wir zu den kleinteiligeren Regionen: Entsprechend der Größe des Großherzogtums ist auch der Anteil des Landes an der Mosel mit 37,35 Kilometern überschaubar. Sie fließt zunächst durch Frankreich (duerch Frankräich), entlang des Großherzogtums (laanscht Lëtzebuerg) sowie entlang und durch Deutschland (laanscht an duerch Däitschland).

Spannend daran sind vor allem die Territorial-Zuständigkeiten. Denn während zwischen Luxemburg und Frankreich die Flussmitte (Mëtt vum Floss) festgelegt ist, so gilt die Mosel zwischen Deutschland und Luxemburg seit 1984 als gemeinsames Territorium; als Landesgrenzen werden jeweils die gegenüberliegenden Ufer (Uwännere) angesehen. Die wichtigsten Luxemburger Mosel-Ortschaften sind: Schengen, Réimech (Remich), Stadbriedemes (Stadtbredimus), Éinen (Ehnen), Wuermelden (Wormeldingen), Meechtem (Machtum), Gréiwemaacher (Grevenmacher), Mäertert (Mertert) und Waasserbëlleg (Wasserbillig).

Die meisten von ihnen sind Winzerorte mit den Wéngerten/Wäibierger (Weinbergen) der rund 450 Haupt- und Nebenerwerbswinzer auf rund 1300 Hektar Anbaufläche.

Extra: Den muttersprachlichen Part in diesem Podcast übernahm dankenswerterweise Herr Fred Casagranda.

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