Luxemburg-Podcast: De preisische Ga

Trier · Die Älteren unter unseren Lesern werden sich an den Begriff erinnern, mit dem wir uns heute beschäftigen möchten: Ga, also übersetzt so viel wie Gau und Bezirk, allgemein so viel wie Revéier (Revier). Ein alter Ausdruck heißt: De Metzeler geet an de Ga, also der Stadtmetzger fährt durch seinen Landbezirk, in dem er Schlachtvieh aufkauft.

Der Ga Béibereg steht für den ehemaligen Bedgau oder auch Bidgau (Bitgau), der etwa das Gebiet der heutigen Verbandsgemeinden Bitburg-Land und Irrel umfasste. Die Bezeichnung geht auf die Franken zurück, die ihr Territorium im 7 Jahrhundert in Gaue aufteilten. Der Name stammt von "Beda", dem heutigen Bitburg. Der Bedgau, in Eifeler Platt Bekow genannt, wurde im Westen zu den Ardennen hin von der Sauer (Ardennengau und im Dialekt Islek genannt), und im Norden zu dem Eifelgau hin durch die Kyll und Lieser abgegrenzt. Und da ein Großteil des Bitburger Landes jahrhundertelang zu Luxemburg gehörte, fand der Name auch Eingang ins Luxemburgische. Außerdem gibt es noch den Begriff de preisische Ga, also übersetzt so viel wie preußischer Gau, der sich auf die Landschaft zwischen Mosel und Saar bezieht, deren Bewohner zur Weinlese mit ihren Hotten in Luxemburg aushalfen.

Kolumne Sabine Schwadorf

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