Vill Gléck am neie Joer

Nun steht es vor der Tür, das neue Jahr! Feiern Sie in Luxemburg mit unseren Nachbarn, sollten Ihnen einige Sprüche und Traditionen zum neuen Jahr bekannt sein. Der Neujahrswunsch lautet nämlich: Vill Gléck am neie Joer! Also: Viel Glück im neuen Jahr!

Meist wünscht man sich schnell noch selbst hinterher:
A mir en Neijäerchen!
Und mir ein Neujährchen, also ein Neujahrspräsent oder Geldgeschenk als Symbol für gutes finanzielles Auskommen im kommenden Jahr.

Spaßvögel sagen auch: A mir eng Parréck vu Gäässenhor! Wörtlich: Und mir eine Perücke aus Ziegenhaar!

Und wenige Tage später wird das Fest der Heiligen Drei Könige (Hellegen dräi Kinneker) gefeiert. Ein typischer Spruch zu diesem Tag lautet: E glécklecht neit Joer, laang ze liewen, gléckséileg ze stierwen an eng Kroun am Himmel, mir eng gutt Gof!
Er ähnelt einem Heisch-Spruch, so wie er in der Eifel und im Rheinland auch zu Sankt Martin oder Fastnacht verwendet wird: Hier wohnt ein reicher Mann, Der uns vieles geben kann. Viel soll er geben, Lange soll er leben. Selig soll er sterben, Das Himmelreich erwerben. Um 1880 herum gab es nämlich in der Stadt Luxemburg den Brauch, daß Jungs in Dreiergruppen als die heiligen drei Könige verkleidet am Abend des Festes (Kinneksguttnuecht) bettelnd durch die Straßen zogen. Dabei wurde gesungen: Hei kommen dräi Kinneken aus Muergeland, mat engem Stier aus Gotteshand, Alleluja, Alleluja!
Übersetzt: Hier kommen drei Könige aus dem Morgenland, mit einem Stern aus Gotteshand. Und dem lustigen Zusatz zum Reimen: Deen hënneschten huet de Läpp verbrannt.
Also: Der Letzte hat sich die Hose oder auch den Hintern verbrannt. Wo der Tag noch gefeiert wird, gibt es ein Festmahl - meist mit Schweinefleisch. Am Tag selbst wird auch der Bounekinnek gefeiert: In den Festkuchen werden zwei Bohnen eingebacken. Wer die schwarze Bohne findet, ist König und bekommt eine Papierkrone. Die weiße Bohne bestimmt die Königin.
Eine weitere frohe Botschaft gibt es am Dreikönigstag. Denn alle Wintermüden und Sonnenanbeter dürfen laut dem lëtze-buergeschen Spruch hoffen: Op Dräikinnekdag gin d'Deg en Hunneschrack oder -krääsch méi laang.
Auf Dreikönigstag werden die Tage im Hühnerschritt/-geschrei wieder länger. Um so mehr dürfen wir uns auf 2012 freuen.

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