Gesundheit Damit Sie wieder besser hören

Trier  · Nachgefragt: Mediziner und Hörakustiker beantworten Leserfragen am TV-Gesundheitstelefon.

Viele Menschen haben Probleme mit dem Hören. Was tun, wenn man nicht mehr alles versteht? Experten gaben den TV-Lesern dazu Antworten.

Die Gehörknöchelchen sind versteift. Muss ich operiert werden oder soll ich mir ein Hörgerät anschaffen?

Dr. med. Peter Kress, Chefarzt der HNO/Kopf- und Halschirurgie im Klinikum Mutterhaus, Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Plastische Operationen: Beides ist möglich. Wenn das versteifte Gehörknöchelchen erfolgreich durch eine Prothese ersetzt werden kann, ist die Hörstörung danach weg. Wenn Sie keine Operation möchten, können Sie versuchen, das Problem mit einem Hörgerät auszugleichen.


Bei meiner Tochter wurde Flüssigkeit hinter dem Trommelfell festgestellt und sie hört schlechter. Ist eine Operation wirklich notwendig, denn Sie hört, was wir sagen?

Dr. Alexios Martin, Oberarzt der HNO/Kopf- und Halschirurgie im Klinikum Mutterhaus, Facharzt für Phomiatrie und Pädaudiologie, Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde: In vielen Fällen geht es von alleine weg. Aber wenn es länger als acht bis zehn Wochen im Jahr ist, sollte eine sogenannte Paukenröhrcheneinlage eingelegt werden, damit das Hören sich wieder normalisiert und das schlechte Hören sich nicht etwa schulisch auswirkt.


Mein Hörgerät ist zwei Jahre alt und es fällt mir schwer, Unterhaltungen in Gesellschaft zu folgen. Brauche ich ein neues Gerät?

Sven Winkler, Hörakustikermeister, Europadiplom Hörakustik und Geschäftsführer von Brillen Müller in Wittlich: Zuerst sollte die Einstellung nochmal überprüft werden und in einem weiteren Schritt kann Zubehör, wie ein Tischmikrofon, getestet werden. Denn nach zwei Jahren sollte das Gerät noch benutzt werden können.


Muss ich das Hörgerät bezahlen?

Marvin Mohrs, Hörakustikermeister, Spezialist für Cochlea-Implantate bei Fielmann in Trier: Mit einer ärztlichen Verordnung fallen pro Ohr nur zehn Euro Rezeptgebühr an.


Ich, 83, höre nicht mehr so gut. Kann das zu Demenz führen?

Professor Dr. med. Titus Kaldenbach, Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, HNO und Plastische Operationen: Ja, es gibt Studien, dass Menschen, die schlecht hören, frühzeitiger dement werden können als andere. Gleicht man die Hörstörung aus, dann ist das Risiko, an Demenz zu erkranken, gleich hoch wie bei Menschen, die gut hören.