Buchen sollst du suchen

Es war nach einer Dienstreise. Ich wollte entschleunigen. Am schnellsten ging das im Wald. Unter drei Buchen mit ihren etwa 1,2 Millionen Blättern kam ich zum Stehen und blickte die gut 30 Meter hohen Stämme empor. Für Gärten sind solche Riesen nichts.

 Kathrin Hofmeister.Foto: privat

Kathrin Hofmeister.Foto: privat

Das ist ein Grundsatz bei der Gehölzpflanzung: Vorher erkundigen, wie groß der anvisierte Baum oder Strauch wird. Auch stellt sich die Frage nach der Aufgabe des Gehölzes: Sichtschutz, Zierde, Nährgehölz?

"Die Schweine haben sonderlich lust zu diesen Buchnußlein/und wird das Fleisch wolgeschmack und lieblich davon", hatte Adamus Lonicerus über die Buchen 1679 in seinem Kräuterbuch geschrieben. Es war die Zeit, als man das Vieh noch regelmäßig zum Mästen in die Hutewälder trieb. Nun hatte es mich in den Wald getrieben, und es hieß aktiv werden. Es lohnt sich, die aus ihren stacheligen Fruchtbechern gefallenen Bucheckern aufzusammeln. Nicht nur aus Gründen des progressiven Stressabbaus: Man kommt runter - allein schon, weil man sich bücken muss. Man arbeitet von Hand: Nach dem Aufsammeln werden die dreikantigen Nüsschen geschält. Man wird kreativ: Die ölhaltigen Kerne röstet man in der Pfanne leicht an und kandiert sie mit Honig oder braunem Zucker. Man genießt. Relaxed saß ich auf dem Sofa und dachte mir, mit dem Rezept braucht man sich in kein Jahrmarktgetümmel mehr stürzen, um gebrannte Mandeln zu ergattern. Dann kam die Idee: Das servierst du deinen Kollegen. Aber, war es zu schaffen, noch vor Einbruch der Dunkelheit eine ganze Tüte voll Bucheckern zu sammeln? Wenn man den Turbo-Gang einlegt...

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