Eiben statt Buchs

Was haben Eiben mit Yin und Yang zu tun? Erfahren Sie mehr darüber in unserer Garten-Kolumne.

 Kathrin Hofmeister.Foto: privat

Kathrin Hofmeister.Foto: privat

"Hier stehen Sie im Wissensbereich", erklärte mir die Feng-Shui-Beraterin auf der Dachterrasse. Ich hätte lieber im angrenzenden Familienbereich gestanden. Nach der asiatischen Lehre ist dort alles erlaubt. Die Feng-Shui-Philosophie geht davon aus, dass man den Menschen durch die Gestaltung seiner Wohn- und Lebensräume in Harmonie mit seiner Umgebung bringen kann. Dieser Platz strahlte konzentrierte Ruhe aus. Das lag an zwei Eibenkugeln. "Energiesammelpunkte", sagte die Fachfrau. "Gute Alternative zu Buchs", meinte ich. Eiben zeigen sich genauso gut schnittverträglich, sind immergrün und absolut frosthart. Die Eibe ist aus einem Holz geschnitzt, wie sie Ötzi, der Gletschermann, vor gut 5000 Jahren als Bogen mit sich herumtrug. Entwicklungsgeschichtlich ist sie unser ältestes Nadelgehölz. Eine Einheimische! Kein Asienimport wie viele andere Schmuckgehölze. Zur Feng-Shui-Beraterin sagte ich: "Voll Yin und Yang." Es gibt männliche und weibliche Eiben. Will man einen Fruchtbehang mit roten Beeren, muss man eine weibliche Sorte wählen, und braucht eine männliche in der Nähe zur Befruchtung. Bis auf die fleischige Samenhülle an den Beeren sind alle Teile der Eibe giftig. Also nichts für den Kleinkinderbereich. Mit einem Jahreszuwachs von rund 20 Zentimetern in der Höhe und Breite wachsen Eiben sehr langsam. Das macht sie teuer. Für ansehnliche Formschnittkuben und -kegel muss man tief in die Tasche greifen. Ich weiß was Besseres: Klein anfangen, im November, im Dezember kalken, um ihren hohen Kalkbedarf zu stillen, und Geduld haben. Feng-Shui färbt schon ab. Sie haben eine Frage an unsere Gartenexpertin Kathrin Hofmeister? Schreiben Sie an garten@volksfreund.de . Die für alle Hobbygärtner spannendsten Fragen werden im Volksfreund beantwortet. Mehr dazu unter www.volksfreund.de/garten

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