Gemüse zum Naschen

„Habe ich Ihnen zu viel versprochen“, fragt der Züchter einer neuen Paprikageneration. Snack-Paprika heißen die etwa zwölf Zentimeter langen Früchte, die derzeit von Grün nach Rot, Orange oder Gelb abreifen.

Man kann die süß-aromatischen Schoten zwischendurch als Ganzes genießen, ohne vorher mühsam die Samen zu entfernen. Mit ihnen wird jeder Balkonküchengärtner zum Gourmet.
"Lange Zeit wurde ja behauptet, die Leute kochen nicht mehr", sagt der Züchter. Und dann flüstert er mir hinter vorgehaltener Hand zu: "Heute muss man feststellen, sie sind sogar zu faul zum Schneiden des Gemüses." Bei Luigi, Daisy und Yoshi sieht man's ja. Die Sorten haben nur noch am Stielansatz Samen. Das ist gefragt und knuspert sich einfach so weg.

Auch an den Cherry- und Cocktailtomaten geht man in diesem fantastischen Tomatenjahr nicht ohne Nascherei vorbei. Gekocht und in den Salat geschnitten werden Tomaten bei uns trotzdem. Je größer sie sind, desto besser eignen sie sich dafür.

Immer gefragter sind die Ochsenherztomaten. In Frankreich weiß man das einmalige Aroma der großen Fleischtomaten seit Jahrzehnten zu schätzen. Bis zu einem halben Pfund bringt eine Tomate auf die Waage. Solche Kolosse knicken leicht unter der Last ihrer Früchte ab. Im Hobbybereich ist das kein Problem. Ganz im Gegenteil: Lässt man den abgeknickten Teil hängen, funktioniert die Wasserzufuhr nicht mehr hundertprozentig, aber doch so weit, dass die Pflanze weiter versorgt wird. Durch die Stresssituation reifen die Früchte sogar schneller. Na, wenn das kein Fast-Food ist!

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