Hoch-Zeit für Lavendel

Polterabend im Geräteschuppen geht so: Alle Tontöpfe mit Sprung werden komplett zerdeppert. Sobald sich Topfpflanze und Kübel vermählen, dienen die Tonscherben als Drainageschicht am Boden. Meine Favoriten im Kübel sind derzeit Lavendel.


Mit dem Staudengärtner Dieter Gaißmayer aus Illertissen habe ich mich über die beste Erdmischung für Lavendel im Topf unterhalten. Sein Rezept besteht aus einem Drittel Landerde, einem Drittel Kompost, Humus oder Blumenerde und einem Drittel grobem Sand, gebrochenem Tongranulat oder feinem, bevorzugt kalkreichem Kies.
Genauso mische ich das Substrat seit Jahren. Doch der Schopf-Lavendel spielt nicht mit. Tja, sagt der Spezialist, der Lavendel mit dem lustigen Schopf auffallend violettblauer Scheinblätter über den eigentlichen Blüten bevorzugt sauren Boden. Sagt ihm schon ein kalkreiches Substrat wenig zu, gibt ihm kalkreiches Gießwasser oft den Rest.
Die einzige etwas weniger kalkempfindliche Sorte heißt nach dem französischen Wort für Schmetterling Papillon. Seit ich um seine Empfindlichkeit weiß, hat er seine eigene stets nur mit Regenwasser gefüllte Gießkanne. Alle anderen Lavendel wässere ich mit unserem kalkhaltigen Leitungswasser.

Bleibt noch die Frage des Schnitts. Denn auch der richtige Zeitpunkt entscheidet über Gedeih und Verderb der mediterranen Gewächse. In jedem Fall sollte Lavendel zweimal pro Jahr geschnitten werden: Entweder zum Ende der Blütezeit, spätestens jedoch jetzt, Anfang August, sehr stark bis fast ins alte Holz. Dann ist der Frühjahrsschnitt Anfang April nur ein Kosmetikschnitt. Oder zum Blütenende, die einzelnen Blütenstiele und obersten Triebspitzen. Beim zweiten Schnitt im späten Frühjahr geht man dann umso beherzter zur Sache.

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