Mein Garten

Die Tomaten lassen die Blätter hängen. Der halbe Ziergarten sieht aus, als stehe er kurz vor dem Verdursten, und selbst der an heiße Klimate gewöhnte Schopflavendel schlappt.

 Kathrin Hofmeister. Foto: privat

Kathrin Hofmeister. Foto: privat

Was auf den ersten Blick alarmierend aussieht, ist häufig nur die normale Reaktion auf Hitze. Pflanzen versuchen ihre Verdunstungsfläche zu reduzieren. Man muss also nicht in jedem Fall sofort Garten-Feuerwehr spielen.

Den Pflanzen in der prallen Mittagshitze Wasser zu geben, schadet sogar eher. Eiskaltes Wasser aus der Leitung ist ein Schock für erhitzte Gewächse. Wassertropfen auf den Blättern wirken wie Brenngläser. Mit dem Gießen warte ich am liebsten bis zum Abend. Andere empfehlen, morgens zu gießen. Nachts trocknen Pflanzen angeblich weniger schnell ab. Das erhöhe das Risiko von Pilzkrankheiten. Aber in warmen Sommernächten habe ich keine Bedenken.

Außerdem werden Pflanzen auch vom Morgentau benetzt, ohne Schaden zu nehmen. Zeitlich passt abendliches Gießen besser in meinen Zeitplan. Und an den Topfpflanzen auf Balkon und Terrasse, die in Hitzeperioden ohnehin morgens und abends gegossen werden müssen, habe ich beobachtet, dass sich die Gießration vom Morgen praktisch in Luft auflöst.

Die Feuchtigkeit verdampft bei den schnell ansteigenden Tagestemperaturen. Am Abend gehen die Hitze gestressten Pflanzen mit einer lange wirkenden Wasserversorgung dagegen beruhigt schlafen. Wichtig ist dabei der allgemeine Gieß-Grundsatz: Lieber einmal richtig als öfter ein bisschen. Kleine, häufige Wassergaben benetzen nur die oberste Bodenschicht. Die Wurzeln wachsen nicht in die Tiefe. So nah an der Oberfläche, sind die schlecht eingewurzelten Pflanzen umso gefährdeter, bei Hitze auszutrocknen.

Sie haben eine Frage an unsere Gartenexpertin Kathrin Hofmeister? Schreiben Sie an garten@volksfreund.de.

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