Mein Garten

Unter allen Herbstfärbern gibt es einige, die mit besonders leuchtendem Beispiel vorangehen. Der Wilde Wein gehört dazu.

Zwei Arten lassen sich unterscheiden: Engelmanns-Wein (Parthenocissus quinquefolia Engelmannii) fällt durch das fünfzählige Blatt auf. Er stammt aus dem östlichen Nordamerika, wo er seine lianenartigen Triebe an Waldrändern über andere Gehölze zieht. Solche scharlachroten Blattschärpen machen sich auch gut an Pergolen, locker an einem Pfosten emporrankend, über den Zaun gehängt oder von einer Natursteinmauer pendelnd. Die Dreispitz-Jungfernrebe (Parthenocissus tricuspidata Veitchii) haftet dagegen an ihrer Kletterhilfe an. Das liegt an den kurzen, stark verzweigten Haftscheibenranken des Selbstklimmers. Die Blätter sind ungelappt. Obwohl sie in der Form sehr veränderlich sind, erkennt man doch meist die namensgebenden drei Spitzen. Ihr Blattwerk scheint immer ein bisschen später mit der Herbstfärbung einzusetzen und ein bisschen länger zu halten. Meine größte Liebe unter den Rebengewächsen aber gilt der Amurrebe (Vitis coignetia). Ihre auffallend großen, bis zu 30 Zentimeter breiten Blätter färben sich um diese Zeit prächtig orangebraunrot und sind so schön, dass man sie auf einem Silberteller als Unterlage eines festlichen Gedecks dekorieren kann. Weinblätter und Wilde Weinranken werden gern als herbstliche Tischdekoration verwendet. Im Garten klettert die Amurrebe mit Engelmans-Wein an einer efeuberankten Mauer um die Wette und weiter auf eine alte Eibe. Die Immergrünen sind der perfekte Untergrund für ihre leuchtenden Herbstfarben.

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