Mein GARTEN

Kehrt der Winter zurück? Sicherheitshalber rette ich den Vorfrühling mit Schneeglöckchen und Märzenbechern in die gute Stube. Doch die zarten Blümchen wollen in keine Vase passen.

Selbst im Notbehelf-Senfglas fallen die nickenden Blütenköpfchen nach allen Seiten. Nicht dass es so wäre wie im tiefsten Mittelalter. Da kannte man nur Krüge, Kannen und anderes Haushaltsgerät als Behältnis. Das hat ja durchaus seinen Reiz: die alte Milchkanne für einen Wiesenstrauß, der Schmalztopf für ein Narzissenbukett. Wichtig bei Narzissen: ihre schleimabsondernden Stiele vertragen sich nicht mit anderen Blumen. Man kann sie über Nacht in einem gesonderten Gefäß ausschleimen lassen. Ein Florist verriet mir, er tauche die Stielenden fünf Sekunden in Alkohol. Ich verwende sie am liebsten alleine mit ein paar Palmkätzchen und stelle die Osterglocken im Weckglas in einen Korb. Mit der Wahl des Gefäßes beeinflusst man die Wirkung eines Arrangements. Will man Lenzrosen für eine Tischdekoration in Szene setzen, schwimmen die Schalenblüten in einem Keramikteller. Geht es darum, eine Sorte mit hübscher Blütenzeichnung groß raus zu bringen, wird nach Jugendstil-Manier gestaltet: eine einzige Blüte in einer hohen schmalen Vase. Die pomponartigen Ranunkeln sind in einem barocken Gefäß gut aufgestellt. Nur für die Vorfrühlingsblüher fehlt das passende Töpfchen. Aber nicht mehr lange. An diesem Wochenende findet in Rheinland-Pfalz und dem Saarland der Tag der offenen Töpferei von 10 bis 18 Uhr statt. Mit der Keramik-Werkstatt Ars Vivendi in der Bonnerstraße 69 und dem Keramikatelier in der Speestrasse 15 ist Trier zweimal vertreten. Sie haben eine Frage an unsere Gartenexpertin Kathrin Hofmeister? Schreiben Sie an garten@volksfreund.de. Die für alle Hobbygärtner spannendsten Fragen werden im Volksfreund beantwortet. Mehr dazu unter www.volksfreund.de/garten Diese und weitere TV-Kolumnen finden Sie auch im Internet auf www.volksfreund.de/kolumne

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