Mein GARTEN

Dieses Jahr passiert mir das nicht mit den Erbsen. Man muss sie früh genug legen.

Frühe Saat soll helfen, den Mehltaubefall zu vermeiden. Letztes Jahr war ich mit Ende April entschieden zu spät für die Schal- oder Palerbse. Die Kleine Rheinländerin, sonst eine gute Sorte, kam weiß gepudert daher. Laut Packung hatte man mir "prall gefüllte Hülsen von acht bis zehn Körnern" versprochen. In den wenigen Schoten der Not-Ernte fanden sich maximal je drei Erbsen, die geeignet gewesen wären, die Echtheit einer Prinzessin zu überprüfen. Glücklicherweise hatte ich ins Saatbeet noch ein paar Kügelchen Duftwicken gelegt. So mache ich es dieses Jahr wieder: Ein Körnchen fürs Töpfchen, ein Körnchen fürs Näschen. Erbsenzähler darf man nicht sein. Ein Pfund Erbsen käme wahrscheinlich billiger als mein Samentütchen Douce de Provence. Aber ich sage mir: Nur so kommst du in den Genuss, die noch flachen Schoten roh oder gedünstet pflückfrisch zu essen. Schaut man sich zur Reifezeit im Mai/Juni in den Geschäften um, könnte man meinen, es sei einfacher gewesen, Erbsen bei den archäologischen Ausgrabungen von Troja zu finden als das Delikatessgemüse in jungem Zustand im Handel. Kaum vorstellbar, dass die Erbse über 9000 Jahre Anbaugeschichte auf dem Buckel hat. Wobei - schrumpelig sehen die Samen schon aus. Also ab damit ins Beet. Nur die kälteempfindlicheren Markerbsen müssen noch bis April warten. Höchste Zeit ist es dagegen auch geworden für die Puff-, Sau-, Peads- oder wie immer die tierisch guten Bohnen je nach Region heißen. Sie haben eine Frage an unsere Gartenexpertin Kathrin Hofmeister? Schreiben Sie uns! Die für alle Hobbygärtner spannend sten Fragen werden im Volksfreund beantwortet. Mehr dazu unter www.volksfreund.de/garten Diese und weitere TV-Kolumnen finden Sie auch im Internet auf www.volksfreund.de/kolumne

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