Mein GARTEN

Die letzten ihrer Art haben mich beeindruckt: Küchengärten und ihre Besitzer. Sie haben andere Wertmaßstäbe als Erwerbsgärtner.

 Kathrin Hofmeister. Foto: privat

Kathrin Hofmeister. Foto: privat

Für sie muss eine Gemüsesorte nicht maschinell beerntbar sein, lange Transportwege unbeschadet überstehen und Höchstertrag liefern. Sorten aus dem eigenen Garten sollen schmecken, mit den klimatischen Gegebenheiten und dem Boden vor Ort zurechtkommen und über einen langen Zeitraum geerntet werden. Bis vor einigen Jahrzehnten hatte jeder Haus- und Hofgarten seine eigenen Sorten. Mit ein paar Kräutern will ich diese Saison den Grundstock für die wiederentdeckte Tradition setzen. Das Problem ist nur: Die feinen Samen von Dill, Koriander und Kümmel lassen sich oft schwer reinigen. Eine Kräuterfrau verriet mir ihren Trick: Sie trennt die Samen von der Dolde, indem sie den Samenstand in einer Schüssel zwischen den Händen reibt. Die Ernte gibt sie durch ein grobes Sieb. Damit fallen die gröbsten Teilchen schon einmal raus. Dann reibt sie die Samen am Rand einer Plastikschüssel entlang. An der aufgeladenen Plastikwand bleiben die Faserchen von Blüte und Stielchen hängen. Zum Schluss kommt alles noch einmal durch ein feines Sieb. Aus der Gärtnerlehre kenne ich die Pustemethode für Staudensamen wie Nelken. In windigen Lagen könnte man auch den Wind zu Hilfe nehmen. Weht draußen ein laues Lüftchen, lässt man die Samen durch die Hände in eine Schüssel rinnen. Der Wind pustet feinste Teilchen weg. Manche Kräutergärtner bevorzugen das Schütteln auf einem kreisförmigen Samensieb. Das ist wie mit dem Küchengarten: Jeder entwickelt in jahrelanger Praxis seine Methode. Solches Erfahrungswissen lässt sich meist auch nur in der Anwendung weitergeben. Sie haben eine Frage an unsere Gartenexpertin Kathrin Hofmeister? Schreiben Sie an garten@volksfreund.de Die für alle Hobbygärtner spannendsten Fragen werden im Volksfreund beantwortet. Mehr dazu unter Diese und weitere TV-Kolumnen finden Sie auch im Internet auf

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