Wie steht's um die Lenzrosen?

Die Inventur deckt Winterschäden auf: Christrosen und Korsische Lenzrosen hat es kalt erwischt. Lenzrosen mit dem botanischen Namen Helleborus orientale, mussten ihre Blätter lassen.

 Kathrin Hofmeister.Foto: privat

Kathrin Hofmeister.Foto: privat

Nicht so schlimm: Alte Blätter werden um diese Zeit sowieso entfernt, um die neu austreibenden Blüten besser sehen zu können.

Aber wie soll ich den Verlust der Stinkenden Nieswurz verschmerzen? Die heimische Art gehört zu den wenigen früh blühenden Stauden. Wie Schellen hängen die lindgrünen Blüten mit dem roten Rand am kniehohen Stängel. Ihre fingerförmig gefiederten Blätter sind äußerst dekorativ, was ihr den passenderen Namen Palmblatt-Nieswurz eingebracht hat. Giftig ist sie, und immergrün. Ihre Bekanntschaft machte ich in verwilderten Weinbergen. Begeistert von der Hummelpflanze, siedelte ich vor Jahren in der Staudengärtnerei erstandene Exemplare im Hanggarten an. Nun soll ihr die Kälteperiode das Leben für diese Saison genommen haben?! Noch härter als mich trifft es Metschnikowia. Der Hefepilz besiedelt ihre Blüten in einer Symbiose. Bisher dachte man, die Blüten der Nieswurz würden von der Sonne erwärmt. Das locke Erdhummeln an, die als eine der ersten Befruchter unterwegs sind. Hummeln bevorzugen tatsächlich aufgeheizte Blüten. Doch für Temperatursteigerungen von bis zu sechs Grad Celsius ist der Hefepilz verantwortlich. Er baut Zucker des Blütennektars ab. Die einsetzende Gärung erzeugt Wärme. Ist der Zuckeranteil aufgebraucht, haben sich genügend Insekten aufgewärmt und die Blüte bestäubt. Zum Glück haben ein paar Nieswurze vor einer schützenden Mauer überlebt. Und die Kälteopfer werden einfach zurückgeschnitten.

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