Ziergräser in der Winterzeit

Wer das sehen könnte, wüsste, was Karl Foerster, der berühmte Staudengärtner gemeint hat, als er sagte: „Ein Garten ohne Gräser ist grässlich.“

 Kathrin Hofmeister. Foto: privat

Kathrin Hofmeister. Foto: privat

In der ausgeräumten Landschaft sorgen die Ziergrashorste des Chinaschilfs dafür, dass der winterliche Garten schön anzuschauen bleibt. Die Wedel sind aufgeplustert. So, als müssten sie es den Vögeln gleichtun, die als dicke Federbällchen der Kälte trotzen.

Einen Flamingo haben wir auch. Die Chinaschilf-Sorte mit den leicht überhängenden Wedeln schiebt zum Herbst flamingorosafarbene Blütenstände. Inzwischen sind sie schlohweiß geworden, so wie die Kleine Silberspinne oder der einst rötliche Ferne Osten. Die Wetterfahnen bewegen sich bei jedem Windhauch. Scheint die langsam wieder höher steigende Sonne durch die Federbüsche, könnte man von Illuminationskunst sprechen.

Um die Stauden-Gräser-Inseln leuchtet es weiß verschneit. Hier liegt der Teil, von dem Karl Foerster meinte, die Gärten hätten Gras - "das Haar der Mutter Erde" - bisher nur in geschorenem Zustand gefeiert. Eine Rasenfläche bringt immer Ruhe in einen Garten. Ohne die aufrechten Gräser wäre es mir hier zu ruhig. Deshalb bleiben sie bis zum Frühjahr stehen.

Chinaschilf treibt spät aus. Die abgeschnittenen Halme von Sorten mit hohlen Stängeln kürze ich in gleichlange Stücke und schiebe sie in aufgestapelte Tonröhren. So möbeln die Gräser ein Insektenhotel auf. Wozu man so etwas braucht? Für die Nützlinge. Die müssen sich in der kommenden Saison um die Schädlinge kümmern. Denn die können wirklich grässlich sein.

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