Mensch... Oskar Lafontaine!

Mir war schon immer klar, dass Sie es nicht übers Herz bringen, in irgendeinem Punkt hinter Gerhard Schröder zurückzustehen. Und der hat es immerhin auf vier Ehen gebracht, Sie erst auf drei. Da wurde es höchste Zeit, Ihre Frau Müller gegen ein neueres Modell auszutauschen.

 Sarah Wagenknecht und Oskar Lafontaine beim Parteitag. Foto: Becker & Bredel

Sarah Wagenknecht und Oskar Lafontaine beim Parteitag. Foto: Becker & Bredel

Und das ist immerhin 26 Jahre jünger als Sie, Frau Schröder-Köpf hingegen nur 20 Jahre jünger als ihr Gerhard. Da haben Sie Ihren alten Rivalen astrein abgehängt - jedenfalls vorerst.

Zu Ihrem Vorbild Willy Brandt fehlt aber noch was, dessen letzte Ehefrau war 32 Jahre jünger als er. Und Franz Müntefering, noch ein Ex-SPD-Chef, könnte mit plus 40 glatt der Opa seiner Frau sein. Das schlägt sogar Helmut Kohl, der läppische 35 Jahre älter ist als seine neue Frau. Es scheint sich offenbar nicht um ein reines Sozi-Phänomen zu handeln.

Zum Glück gibt es hierzulande noch vereinzelt vorbildliche Politiker, die altersgemäße und langfristig auf Treue angelegte Partnerschaften pflegen. Klaus Wowereit und Guido Westerwelle beispielsweise. Irgendjemand muss ja schließlich die bürgerliche Moral hochhalten.

Immerhin ist Ihre Partnerwahl effektiv. Es bleibt alles in der Partei. Bei der ihrer neuen Familie können die nächsten Schritte der Weltrevolution am Frühstückstisch zwischen Schampus und Wildlachs verhandelt werden - ein bisschen Spaß muss sein.

Trotzdem mache ich mir Sorgen um Ihr Wohlergehen. Ein Alphatier mit Machtanspruch, Talkshow-Omnipräsenz, rasiermesserscharfer Rhetorik und einer ordentlichen Prise Eitelkeit: So etwas in einer Beziehung auszuhalten, ist nicht einfach.

Was? Nein, Sie verstehen mich falsch, ich rede nicht von Ihnen, ich rede von Ihrer neuen Partnerin. Die sieht mir nicht so aus, als würde sie ältere Herren gerne beim Umstieg auf den Rollator begleiten. Und ein Dasein als Sahras Wagenknecht wünsche ich nicht mal Ihnen.

Ihr großer Vornamensvetter Oscar Wilde hat einst gesagt, er liebe nichts mehr als Männer mit Zukunft und Frauen mit Vergangenheit. Passen Sie bloß auf, dass es bei Ihnen nicht aufs Gegenteil hinausläuft.

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