Notfälle bei Apple

Der Lack ist angekratzt beim Computerhersteller Apple. So wie beim iPhone 6 auf einem Video.

Darin ist zu sehen, wie der Käufer sein neues Handy mit der Schleifmaschine bearbeitet - weil der Metallring der Kameralinse hervorragt.

Unangefochten cool ist das Design von Apple wohl nicht mehr. Seine neue Betriebssoftware musste der US-Konzern in dieser Woche auch wieder zurückziehen und überarbeiten - weil Nutzer sich über Funktionsstörungen beschwert hatten. Und schließlich sah sich das Unternehmen in dieser Woche genötigt, Fachjournalisten den Stabilitätstest aus dem sonst streng geheimen Labor zu zeigen, weil einige Käufer über verbogene neue iPhones klagten.

So ergeht es Apple wie anderen, einst für Qualität bekannten Firmen, denen bei der Konzentration auf neue Produkte Fehler unterlaufen, sei es versehentlich, aus Nachlässigkeit oder wegen schwindender eigener Standards. Eine Folge solcher Pannen sind Rückrufe im großen Stil, mit denen beispielsweise der lange Zeit qualitativ führende Autofabrikant Toyota Aufsehen erregte. Diese Aktionen haben sich, ob in der Fahrzeugbranche oder bei Lebensmittelunternehmen, etabliert, auch um teure Regresse zu vermeiden. Notfälle werden von vielen Firmen professionell begleitet: Sie legen Fehler offen und beanworten Kundenanfragen dazu sogar in sozialen Netzwerken.Die Rückbesinnung auf die Kunden ist richtig. Jene blättern schließlich für Mobiltelefone oder Autos viel Geld hin und haben daher Anspruch auf Informationen bei Herstellerproblemen. Hoffentlich behält Apple seine Transparenzpolitik bei.

oht@volksfreund.de

iPhone-Schleifmaschine ansehen: volksfreund.de/oht

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