Pitter Die einfache Lösung für alles

Walburga hat schlechte Laune und mäkelt an mir herum. Ich soll nicht den ganzen Lockdown in Trainingshose und mit Bierflasche auf dem Sofa verbringen. So langsam wäre ich endgültig zu nichts mehr zu gebrauchen.

Pitter am 12. März 2021
Foto: TV/Werhan, Michael

Sie will jetzt endlich raus, mit Freundinnen ins Kino und essen gehen. Vielleicht hat sie Glück, die Ziehung der Pandemielottozahlen zeigt irgendwann irgendwas unter fünfzig. Vielleicht hat sie Pech. Wer weiß das schon?

„Wie sollen wir einen Termin planen?“, fragt sie in die Whatsapp-Gruppe und erntet lauter seltsame Gifs und Emojis mit lila Einhörnern oder langnasigen Teufeln. Niemand weiß Bescheid. Da kommt Walburga eine Idee, sie setzt sich sofort an den Computer und schreibt eine Mail. „Liebe Angela, lieber Jens, lieber Markus, ich darf doch du sagen? Jedenfalls habe ich jetzt die Lösung für alle Probleme, die ihr mit den Leuten habt, die essen gehen wollen, und mit den Wirten, die öffnen wollen.“

Es ist ja viel zu kompliziert, schreibt sie, immer nur was zu öffnen für Leute mit negativem Test. Wer soll das kontrollieren und nachverfolgen und so? „Wenn man alles öffnet für Leute mit positivem Test, braucht man keine Kontrollen. Da steckt sich ja niemand an, der nicht schon infiziert wäre.“

Pitter am 12. März 2021
Foto: TV/Werhan, Michael

Die Kneipen und Kinos hätten auf jeden Fall genug Kunden. Bisher hat Walburga noch keine Antwort bekommen. Es sickerte allerdings durch, dass man bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz darüber ausgiebig debattieren wird.

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