Pitter

Ich dachte immer, Ehemann von Walburga zu sein, sei eine der schwersten Bürden, die einem gemeinen Mittelgebirgler so auf die schmalen Schultern gepackt werden können. Weit gefehlt! Wirklich arm dran sind die Genossen, also Mitglieder jener Partei, die im Kampf gegen eine übermächtige Mutter-Figur bundesweit dank des übermenschlichen Engagements kontinuierlich auf bärenstarke 25 Prozent in der Wählergunst kommt.

Respekt! Bei uns vor Ort sind die Sozis zudem noch extrem sportlich: Spagat zwischen Daun und Mainz? Nichts leichter als das! Und treu sind sie: Mit Blick auf Wählerstimmen vor Ort die eigene Landesregierung verärgern? Niemals! Wie unlängst bewiesen, als die SPD-Kreistagsfraktion sich enthalten hat, als es um die Stellungnahme des Kreises zum Entwurf des Landesgesetzes zur Kommunalreform ging. Sie wissen schon: Obere Kyll, Gerolstein, Hillesheim, Gutachten, verfassungskonform, vor, zurück, rauf, runter… Ein Thema, das wohl nicht nur bei mir immer noch einen Schauer der Erregung hervorruft - so wie Striptease im Radio. Ich finde die Kritik an unseren hiesigen "Spezialdemokraten" echt übertrieben. Haben wir eine Ahnung davon, was passiert, wenn unsere Landesmutti die Eifeler Parteifreunde zum Rapport einbestellt? Ich bin sicher: Die immer nette Malu kann ganz anders, wenn einer über die Parteilinie stolpert. Und da ist ja auch noch der strenge Onkel Roger, seines Zeichens oberster Sozialdemokrat des Landes: Der kommt mit der Rute nach Daun - oder wo auch immer er zwischen Ormont und Mückeln eines abtrünnigen Parteimitglieds habhaft wird. Was für ein Schreckensszenario: Anpfiff von Malu, Haue von Roger: Ich hätte mich auch enthalten!

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