So läuft das in Bitburg

Ich hab’ mich ja über den Bitburger Weihnachtsmarkt mokiert, weil da nur noch 15 Buden stehen, aber die Bitburger trotzdem sicher sind, dass ihr Städtchen noch locker 17.000 Quadratmeter Verkaufsfläche verkraftet. „Alter Miesepeter“, hat mich deshalb meine Frau Walburga geschimpft. Als ob ich mehr als einen Bierstand bräuchte.

Wie ich mich ja auch sonst für alles Häusliche wenig interessieren würde und mich dann aber meine, ins Budengeschäft einmischen zu müssen. Die hat sich gar nicht mehr eingekriegt. Walburga liebt Weihnachtsmärkte. Wegen dem, was sie Atmosphäre nennt. Davon kann ich nun auch ein Lied singen. Denn wir mussten natürlich gestern abend nach Bitburg. Walburga wollte In8grid Peters hören. Punkt. Klasse, wenn eine Stadt es schafft, so eine Weihnachtsmarkt-Eröffnung dermaßen hochkarätig zu besetzen. Walburga hat sich extra rausgeputzt und so stöckelige Schuhe angezogen. Extra für Ingrid Peters. Hat sich voll gelohnt, denn die war ja nur kurz da. Immerhin war das Konzert umsonst. Und während Walburga neben mir in dem gefährlichen Bitburger Pflaster ständig mit den Absätzen irgendwo stecken blieb und auch ohne Glühwein richtig ins Straucheln kam, dämmert mir auch, wie die Bitburger das machen: Die sparen das Geld für ein ordentliches Pflaster einfach ein und pulvern es dann für In8grid Peters & Co. wieder raus. Dazu servieren sie so viel Bier und Glühwein, dass sie hoffen, dass bei wohlwollendem Licht keiner ihr holpriges Pflaster bemerkt. Nicht mit mir! Ich schreibe denen jetzt eine Rechnung für die ramponierten Schuhe. Das waren zwar keine Lambartins oder wie diese Schuh-Lamborghinis nun heißen, aber das weiß die Stadt ja nicht. Ingrid Peters ist schließlich auch nicht Marianne Rosenberg. Und jetzt zieh' ich meine Schlappen an und mach' Feierabend. Prost,

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