Wandern, eine einmalige Sache

Seit fünf Jahren erleben wir einen beispiellosen Aufschwung. Im Vergleich dazu sind die vom früheren Kanzler versprochenen blühenden Landschaften nur karge Steppen. Wovon ich spreche? Dem Eifelsteig. Der Wanderpfad beschert uns gönnerhafte Gäste, die ihre Erlebnisse in die Welt tragen. Die sorgen für neue Gäste und die auch wieder. Am Ende sind alle zufrieden. Und wir reich und glücklich.


Na ja, fast. Seit geraumer Zeit werden in unserer Stammkneipe eherne Gesetze mit Füßen getreten. Es kam mehrmals vor, dass unser Wirt uns Stubbis auf den Stammtisch (den verteidigen wir bis zur letzten Patrone, da können sich alle Rucksack- und Walkingstockträger sicher sein!) gestellt hat, und die waren WARM! Seine lapidare Erklärung: Im Kühlschrank war kein Platz mehr. Denn da stehen jetzt nur noch Flaschen mit Sprudel, Öko-Schorlen (von Rhabarber bis hin zu Rote Beete - dass man das trinken kann?) und - ich hab aufs Etikett geschaut - isotonische Durstlöscher und probiotische Molkedrinks. "Probiert doch mal, ich geb ne Runde", hat der Witzbold gesagt, sich dann aber rasch hinterm Tresen versteckt. War auch besser so.
Wir habens dann auch mal probiert: Nicht den Hexentrank, sondern das Wandern. Von Gerolstein nach Daun. In Neroth (ich dachte, wir müssen es ja gleich haben) hab ich mir zur Belohnung ein Stück Torte und ein Weizenbier gegönnt. Und dann war da nur noch Berg! Der Mount Everest mitten in der Eifel. Hoch, ohne Sauerstoff. Eine Heldentat.
Aber einmalig, denn ich bin doch eher ein Kopfmensch. Und wie ich daheim aus der Badewanne krieche und an den Kühlschrank gehe, schnappe ich es mir: ein kaltes, heiß geliebtes … Saftgetränk. Lecker, aber nicht weitersagen, bittet. Pitter

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