Präzise teilen

Der Pädagogentrick, man habe prüfen wollen, ob alle aufgepasst haben, zieht nicht. Eine aufmerksame TV-Leserin hat recht: Die Angabe für das Hausmittelchen gegen den Buchsbaumzünsler mit vier Teilen Essig und drei Teilen Rapsöl auf einen halben Liter Wasser ergibt keinen Sinn. Statt Teile hätte es Esslöffel heißen müssen.

Aber heute geht es wirklich um Teile. Der Herbst ist eine gute Zeit, einen Großteil an Beetstauden zu teilen. In erster Linie wird geteilt, um die Blühfreudigkeit und Wuchskraft der Pflanze zu erhalten.

Bei Topfpflanzen wartet man besser das Frühjahr ab.

Im Freiland kommen die verjüngten Stauden in einen noch sommerwarmen Boden, wurzeln vor dem Winter ein und sichern sich einen Vorsprung vor den im Frühjahr gepflanzten Exemplaren. In Topf und Kübel steht dagegen nur wenig Bodensubstrat zur Verfügung. Je nach Witterungsverlauf kann ein Topf schnell durchfrieren.

Die meisten zu teilenden Stauden stehen sowieso im Gartenbeet. Bei mir sind jetzt die Phloxe dran. Würde ein Gartenschüler fragen "Nach wie viel Jahren muss man Phlox teilen?", könnte kein Lehrmeister eine präzise Antwort geben. In einem Garten mit gutem Boden kann das nach fünf Jahren sein, bei schlechten Standortbedingungen schon nach dreien. Spätestens, wenn die Stöcke von innen her verkahlen, wird es Zeit, den Horst mit einem Spaten auszugraben, in Teilstücke zu zerlegen - jedes Teilstück mindestens faustgroß mit mehreren Triebknospen - und an anderer Stelle wieder einzupflanzen. Nicht vergessen: Hornspäne als Startdüngung ins Pflanzloch geben. Sagen wir mal, zwei Esslöffel. Und am Ende mit Wasser angießen. Mit einem halben Liter pro Teil macht man nichts verkehrt.

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