Proteste, Stimmen, Kunst im Automaten

Amazon gegen Verlage und Autoren weltweit: Dieser Streit hat diese Kulturwoche geprägt und beschäftigt die Branche noch immer. Der Onlinehändler will nicht nur die Preise für digitale Bücher drücken, sondern nach eigener Aussage nicht weniger als "den Literaturbetrieb revolutionieren".

 Amazon verrechnete Kundengutscheine nicht immer korrekt. Foto: Henning Kaiser

Amazon verrechnete Kundengutscheine nicht immer korrekt. Foto: Henning Kaiser

Das Geschäft mit den digitalen Büchern will nun offenbar auch ein Verlag angehen, der bisher wenig für diese neuartigen E-Books übrig hatte: der Hanser-Verlag in München. Geplant sei ein kleiner Digitalverlag, der im Herbst starten soll, ließ Hanser-Chef Jo Lendle verlauten. Na dann, willkommen in der Zukunft!
An der Vergangenheit hängt offenbar Fernsehmoderator Günther Jauch, zumindest an seiner Geburtsstadt Münster. Und ein Herz für die Kultur hat er offenbar auch. Der Talkmaster erklärt ab 20. September im neueröffneten Museum für Kunst und Kultur den Besuchern per Audioführer die Höhepunkte der Ausstellung. Laut Museum hat er die Texte ohne Honorar eingesprochen. Das Museum verfügt über 300 .000 Exponate, darunter Werke von Franz Marc (1880-1916), August Macke (1887-1914) und Edvard Munch (1863-1944).
Seine Stimme verleihen will übrigens auch "Sherlock"-Serienstar Benedict Cumberbatch - und zwar an einen Bösewicht. Er soll in der geplanten Dschungelbuch-Verfilmung des Studios Warner Bros. den Tiger Shir Khan vertonen. Erfahrung mit gefräßigen Ungeheuern hat der Brite ja. In der Hobbit-Filmtrilogie hat er schon den Drachen Smaug stimmlich zum Leben erweckt - auch ein nicht ganz umgänglicher Zeitgenosse.
Ein schwieriger Charakter war angeblich auch der junge Ludwig van Beethoven, zumindest hatte er den Ruf eines ungebärdigen Schülers. Mit diesem Vorurteil aufräumen will jetzt eine Sonderausstellung im Bonner Beethovenhaus. Die Schau widmet sich bis 14. Dezember der Ausbildungszeit des Genies unter den Komponisten. Titel: "Die Kunst der Fuge". Gezeigt werden zum Beispiel seltene Originaldokumente aus seiner Studienzeit.
Nicht in einer klassischen Ausstellung, sondern verpackt im Automaten präsentieren sieben jüdische Künstler aus Berlin ihre Werke. Für den altmodischen Fächerautomaten im Jüdischen Museum Berlin haben sie eigens Werke hergestellt. Besucher können sich die verpackten Originale für vier Euro ziehen. Was man bekommt, ist Zufall: Postkartenhefte, Fotos oder Schlüsselanhänger aus zerschnittenen Bowlingkugeln. Christa Weber

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