Reingehört: Rigmor Gustafsson, When You Make Me Smile

Opulenter orchestraler Jazz verbunden mit wohlklingendem Gesang - diese Kombination prägt das sechste Soloalbum der schwedischen Vokalistin Rigmor Gustafsson beim deutschen Label ACT. Zwölf Songs, die Gustafsson (Jahrgang 1966) mit ihren Textern Ollie Olson und Tomas Bäcklund selbst geschrieben hat, sowie der von Marvin Hamlisch stammende und von Carly Simon in den 70ern interpretierte James-Bond-Klassiker "Nobody Does It Better" machen die Scheibe zu einem wahren Retro-Schätzchen (Gesamtspielzeit: 48 Minuten).

Gemeinsam mit ihrem Trio - Jonas Östholm am Piano, Martin Höper am Bass und Jonas Holgersson am Schlagzeug - sieben Gastmusikern sowie der rund 30-köpfigen Dalasinfoniettan, einem der führenden schwedischen Klangkörper, hat Gustafsson eine tolle CD aufgenommen: Darauf schwelgt sie im Schmelz der 50er Jahre, bietet klassischen Swing wie in "Blind As A Bat" (10), lockeren Burt-Bacharach-Sound wie in "If Dreams Are Made Of Sand" (4), leichten Bossa nova wie im Titelsong (5) oder auch melancholische Balladen wie "Stay, Stay, Valentines Day" (8).

Damit verträgt sich auch ein Duett wie "Let It Go"(12) mit Eagle-Eye Cherry, dem in Schweden aufgewachsenen Sohn des Trompeters Don Cherry. Es passt sich vorzüglich in das Gesamtkonzept ein. Apropos Gesamtkonzept: In allen bisherigen Albumtiteln Gustafssons kommt das Wort "You" vor, jetzt: "You Make Me Smile".

Mit ihrem Timbre, ihrer warmen klaren Stimme, begeistert sie ihre Zuhörer. Auch CD-Titel und Coverfoto mit einer strahlenden Rigmor sind schlüssig aufeinander abgestimmt. Ein rundum schönes Album. Jörg Lehn

Rigmor Gustafsson: When You Make Me Smile, ACT Music + Vision, ACT 9728-2, München 2014.

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