Hervorragende deutsche Jazzsängerin

Ulita Knaus, Hamburger Jazzsängerin mit venezolanisch-bulgarischen Wurzeln, legt mit "Moon On My Doorstep" bereits ihr sechstes Album vor.

Die elf Songs - bis auf drei Titel alle Eigenkompositionen und auch selbst getextet - machen die Sängerin, Songschreiberin und Produzentin (Jahrgang 1969) zu einer der herausragenden Jazzvokalistinnen Deutschlands. Gemeinsam mit ihrer glänzenden vierköpfigen Band gelingt Knaus, die in Hilversum (NL) Jazzgesang studierte und 2009 den renommierten Hamburger Jazzpreis gewann, eine rundum tolle, auf das Wesentliche reduzierte CD (Gesamtspielzeit über 43 Minuten).

Fantastisch bereits der Einstieg mit Tom Waits' "Clap Hands" vom Album "Rain Dogs" aus dem Jahr 1985. Sanft setzt der Rhythmus ein, und rund 30 Sekunden - bevor Piano, Bass und auch Gitarre einfallen - ist lediglich Knaus' klarer Gesang sowie Percussion von Túpac Mantilla zu hören. "She Says No" überrascht mit einem faszinierenden Duett zwischen Ulitas Stimme sowie aberwitziger Body Percussion wiederum von Mantilla. Erneut im Zentrum steht dieses Duo bei der Ballade "Two Snowflakes", hier spielt Túpac Mantilla Marimba. In "Have A Cigar", ursprünglich von Pink Floyd vom Album "Wish You Were Here" (1975), stellt Ulita Knaus die tolle Verträglichkeit mit dem "singenden" Bass von Jorge Roeder unter Beweis. Im Ohr des Hörers hängen bleibt auch die schnelle Eigenkomposition "Perfectly Lazy". "The Moon On My Doorstep": ein Album aus einem Guss - und ein perfekter Hörgenuss. Jörg Lehn

Ulita Knaus: The Moon On My Doorstep, Must Have Jazz Records, 885150338377, Vertrieb: Membran (Sony Music).

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