Kommentar Dem Land fehlt es an einer Vision in der Bildungspolitik

Der Blick in andere Bundesländer ist ein Alarmzeichen: Händeringend suchen alle Bildungsministerien Lehrer, um den Unterricht in ihren Schulen zu sichern. Auch wenn die Lage in Rheinland-Pfalz noch nicht dramatisch ist, wachsen die Nöte. Und die Ampelkoalition droht, Weichenstellungen zu verschlafen.

 Florian Schlecht TV-Foto: Klaus Kimmling

Florian Schlecht TV-Foto: Klaus Kimmling

Foto: TV/klaus Kimmling

Ohnehin prägt es den Stil dieser Landesregierung, auf große Probleme in nur ganz kleinen, zunächst die Öffentlichkeit beschwichtigenden Schritten zu reagieren, ohne aber einen großen Wurf zu landen und eine Vision zu entwerfen. In der Bildungspolitik, der ureigenen Kompetenz eines Landes, ist das umso bedauerlicher. Ja, es braucht eindeutig mehr Lehrer, bessere Bezahlung und vielleicht völlig neue, undurchdachte, kreative Angebote an künftige Lehrer, um sie für Schulen zu gewinnen. Dass Bildungsministerin Stefanie Hubig einen Nachtragshaushalt und auch eine Aufstockung von Bezügen zumindest nicht völlig abwehrt, ist ihr anzurechnen und eher ungewollt auch eine Vorlage, wenn es um den Doppelhaushalt 2019/20 geht: Bildung darf nicht am Sparkurs scheitern, wenn groß angekündigte Ziele wie die Inklusion wirklich gelingen sollen. Eine bessere Rolle könnte aber auch die Opposition abgeben. Eine Regierung, der sie so oft Einfallslosigkeit vorwirft, sollte sie selber mit pfiffigen, eigenen Vorschlägen ohne weiteres inhaltlich vor sich hertreiben können. Die Ideen bleiben aber weitgehend aus. Schade!

f.schlecht@volksfreund.de

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