Gesundheit Tipps für besseres Hören

Nachgefragt: Zwei Ärzte beantworteten pausenlos Leserfragen am TV-Telefon.

(kat) Bei der TV-Telefonaktion um das Thema Hören gab es viele Anrufe. Einige Beispiele:

Ich höre ganz gut, auch hohe Töne. Der Hörtest bei einem Akustiker war in Ordnung. Aber mir ist alles zu laut, ich verstehe nicht, was gesprochen wird.

Professor Dr. med. Titus Kaldenbach, Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und plastische Operationen in Trier:

Suchen Sie dringend einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt auf!

Ganz  offensichtlich spiegelt das Ergebnis des Hörtests nicht Ihr tatsächliches Hörvermögen wieder.

Ich, 86,  habe mir zum Fernsehen Kopfhörer angeschafft, da ich schlecht höre. Ist das gefährlich?

Kaldenbach: Nein, das ist ungefährlich.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Demenz und Schwerhörigkeit?

Kaldenbach: Ja. Deshalb ist es wichtig, dass Schwerhörigkeit ausgeglichen und nicht ausgehalten wird. Und Schwerhörigkeit verbessert sich nicht durch tägliches Anstrengen beim Hören, im Gegenteil.

Bei bestimmten Kopfbewegungen habe ich Ohrgeräusche. Woher kann das kommen?

Kaldenbach: Das können Strömungsgeräusche sein an Verkalkungsstellen. Lassen Sie die Halsgefäße per Ultraschall untersuchen.

Seit einem halben Jahr habe ich Tinnitus, allerdings keine Hörstörung, aber einen Bandscheibenvorfall an der Halswirbelsäule. Kein Medikament hat bisher geholfen. Was kann man  sonst noch machen?

Dr. med. Peter Kress (MHBA), Chef­arzt der Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie im Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen: Ein spezielles Ablenkungs- und Entspannungstraining, etwa ein Tinnitus-Retraining, könnte helfen, die Tinnitus-Wahrnehmung zu reduzieren und Ihre Beschwerden somit zu lindern.

Ich habe seit sechs Monaten Hörgeräte, ich trage sie ein paar Stunden, aber ich  verstehe nicht so viel wie ich mir das erhofft hatte.

Kress: Wichtig ist, dass Sie das Hörgerät viele Stunden am Tag tragen, damit ein Hörtraining stattfinden kann, um das Sprachverständnis besonders im sogenannten Störschall, also wenn Sie zum Beispiel Gespräche in der Gruppe führen oder es laut ist, zu fördern.

Bei mir reichen Hörgeräte nicht mehr aus. Ich denke über Implantate nach.

Kress: Die Untersuchungen beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt sollten in Richtung Hörimplantate gehen, ob diese für Sie  machbar und sinnvoll sind.

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