Viez-Jupp Viez-Lied-Premiere? Ohne Äpfelchen!

Knapp 250 Jahre ist es her, dass Goethe sein „Sah ein Knab ein Röslein stehn“ schrieb. Sie wissen schon, das mit dem morgenschönen Röslein, das sich wehrt, und doch vom wilden Knab gebrochen wird, „muß’t es eben leiden“, wie es bei Goethe zwar in perfektem Versmaß, aber auch mit ziemlich geringschätzigem Achselzucken heißt. Die arme Rosemarie.

Trierer Viez-Jupp: Viez-Lied-Premiere? Ohne Äpfelchen!
Foto: TV/Werhan, Michael

Beim Viezfest auf dem Domfreihof wird am Wochenende auch recht männerfreundlich gesungen. „Wir sind liebevoll, charmant und witzig, höflich, elegant und spritzig“, lobt sich die Viez-Bruderschaft darin selbst. Um in Strophe 4 dann über den Viez im Allgemeinen und die Frucht, aus der er hergestellt wird, im Besonderen zu schmettern: „Das Weibsbild trägt sie vor der Brust, das sind die herrlichen Äpfel der Lust.“

Das Versmaß stimmt auch hier. Alles andere eher nicht.

Meint zumindest meine Bärbel. Und die hat bei uns zu Hause nun mal die Hosen an. Mitsingen tu’ ich beim neuen Viez-Lied auf dem Domfreihof natürlich trotzdem! Bei der heiklen Lustäpfelzeile werde ich allerdings nur summen. Leise.

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