Über die Zukunft des Stollens

So. Heute bin ich früh dran mit dem wochenendlichen Hausputz. Habe schon einmal feucht durchgewischt und soeben meinem Martin den Abfalleimer in die Hand gedrückt. Das ist sein wöchentlicher Beitrag zum Haushalt: Müll rausbringen.

Und schwupps, bin ich beim Thema, das Martin und ich in dieser Woche mit großem Interesse verfolgt, und, wie Sie sicher ahnen, auch heftig diskutiert haben. Da will doch jetzt so eine österreichische Firma Abfall in den Wellener Stollen einlagern. bis zu 400.000 Tonnen Bodenaushub, Schlacken, Kraftwerksflugaschen und Gießereisande. Ich muss ja zugeben, ich habe nicht all diese Begriffe vorher schon mal gehört. Noch schwieriger war es aber für mich, mir diese Masse vorzustellen. 400.000 Tonnen! Pro Jahr! Das muss ja wahnsinnig groß sein, das Stollengebiet. Was könnte man da alles reinstopfen. Könnten sie gleich noch den Müll von der alten Saarburger Deponie zuschütten, dann müssten die ganzen Schwerlaster nicht so weit fahren, wenn sie den alten Müll abtransportieren. Oder gleich etwas ganz anderes daraus machen. Eine Achterbahn einbauen. Ein Einkaufszentrum für die Obermosel, eine unterirdische Champignonplantage, ein Schwimmbad mit Sauna, ein Fußballstadion, eine Kletterwand ...

Martin sieht mich an, wie er mich immer ansieht, wenn er denkt: So, jetzt reicht es Frau, jetzt hast du genug geredet. Martin, sage ich zu ihm, was meinst du denn, was da reinkönnte? Er grinst und sagt: "Ne Stollenfabrik."

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