Unterm Strich

Andy Warhol kommt in die Nachbarschaft. Nein, nicht persönlich, das kann er seit 1987 schließlich nicht mehr.

Aber seine Werke sind jetzt in Metz zu sehen. Mit der Ausstellung "Andy Warhol Underground" taucht das dortige Centre Pompidou in die Stimmung ein, die bis Mitte der 60er Jahre in der "Factory" des amerikanischen Pop-Art-Künstlers herrschte. Rockmusik von "The Velvet Underground" mit Lou Reed und John Cale erklingt, silberne Wolken schweben durch den Raum, und Ausschnitte aus Warhols Filmen werden gezeigt. Denn nachdem Warhol (1928-1987) die Malerei zu langweilen begann, wie er selber sagte, experimentierte er in seinem silbernen Atelier-Studio in New York mit Musik, Film und Kunst (bis 23. November, Montag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr, Samstag bis 20 Uhr, Dienstag ist Ruhetag, Infos: www.centrepompidou-metz.fr). Das Buch zum Film oder das Theaterstück zum Film gibt's bereits seit längerem. Neu ist die Ausstellung zu Buch und Film: In New York hat am Mittwoch eine Ausstellung zur Buch- und Filmreihe "Die Tribute von Panem" eröffnet. Besucher können in den Museumsräumen am Times Square den Weg der Hauptfigur Katniss Everdeen vom Mädchen in Distrikt 12 bis zur Freiheitskämpferin gegen die Regierung im Kapitol nachvollziehen. Zu sehen sind mehr als 1000 Requisiten und Setaufbauten aus den vier Filmen, darunter Dutzende Originalkostüme. Die Schau ist bis Ende des Jahres geöffnet und wird dann nach San Francisco weiterziehen. Das Projekt ist das jüngste Beispiel mehrerer Touristenattraktionen in New York zu Film- und Fernsehserien. Derzeit ist im Museum of the Moving Image eine Schau zur Werbe-Serie "Mad Men" zu sehen. Die Comedy-Reihe "Saturday Night Live" lockt mit einer Ausstellung von Requisiten aus 40 Jahren. Zudem sorgten jüngst Aufbauten des Apartments aus "Seinfeld" und des Cafés aus "Friends" für Aufsehen. Einmal im Jahr gibt es auch im Stadion des FC St. Pauli in Hamburg mehr als nur Fußball zu sehen: Es wird zu einem öffentlichen Kunstraum. Bei der fünften Ausgabe der "Millerntor Gallery" (bis 5. Juli) präsentieren 125 Künstler ihre Arbeiten, darunter Urban-Art, Fotografie, Installationen, Video und Malerei. "Die Millerntor Gallery ist mehr als nur ein Kunstfestival, sie verbindet Menschen, Kultur und soziale Themen. Weit über das Millerntor hinaus", beschreibt der Bildhauer, Maler und Illustrator Nils Kasiske das Projekt. Das Urban-Art-Duo Herakut wird die Fassade des Stadions umgestalten. Mehr als zehn Jahre arbeiten die Künstler schon im öffentlichen Raum und lassen auf Wänden riesige Gemälde entstehen. Ob moderne Inszenierung oder Wiederbelebung der Klassiker: Heinz Spoerli (Foto: dpa) gilt als einer der erfolgreichsten Choreographen der Welt. Sein ganzes Leben lang hat der gebürtige Basler sich dem Tanz verschrieben, zunächst noch auf der Bühne, danach als Choreograph und Ballett-Direktor. Am Mittwoch, 8. Juli, wird er 75 Jahre alt. no/dpa

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