Vom Jammern und Kühmen

Oh jömmisch nää ... das, in allerlei Varianten, ist der klagende Ausruf des Eifelers, wenn ihm ein Unglück oder Ärgernis zugetragen wird. Woher kommt’s? Vom Jammer, klar.

Jammern: jömere, bauze, kriische, wiemere, knottere, kühme/kieme: Eine Untugend, der sich auch der linksrheinische Landmensch schuldig, bzw. schöllisch macht, wenn auch extrem (!) selten. Was mich zu jenem, natürlich total aus der Luft gegriffenen Witz bringt, den man über die Bauern erzählt: Warum nämlich für die der 8Februar der schlimmste aller Monate sei. Antwort: Da haben sie zwei Tage weniger "füer ze Kühme."

Allerdings haben sie ja oft einfach recht: Wenn es ihnen, wie uns doch auch andauernd, mal wieder net daar jeht und sie finanziell füer widder und hönne bej sind, wenn Ärger, Stress und Huddel einfach kein Ende holen wollen. Dann hat man auch keine Ressourcen, um sich was Schönes zu kaufen, also zu jelle. Sich wat jellen: Das kommt nicht vom "Geld" sondern vom "Entgelt", das man entrichtet. Gell?

Wie ich es letztens sehr gerne tat, als ich bei Familie Schomer in Lasel (schöne Grüße!) im Auftrag meines Brüderleins ein Quartett beeindruckender (Achtung, Eifelplural:) "Hahnen" erstand. Einen haben wir im Familienkreis verputzt. Mann, war der lecker. Und hat natürlich ganz zu Recht mehr gekostet als die armen Schrumpftierchen, die man woanders kriegt. Weil ja immer alles billig sein muss. Da soll man nicht zum Knotterdöppen werden. Also, hin und wieder muss es raus. Da darf dann mal gejömert werden. Nur eines lässt auch der Eifeler keinem durchgehen: Mankieren, mangeere - also: einem was vormachen. Oder, wie das bereits gerühmte Wörterbuch aus dem Hillesheimer Land mahnt: "Nou mankier hej net dr Kranke!"

Et jit net jerannt.

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