Vorbereitung ist alles

Schon bei den Pfadfindern wusste man es. Denken Sie nur an den Fähnlein Fieselschweif in den lustigen Taschenbüchern mit Tick, Trick und Track: "Vorbereitung ist alles!" Tja, die Zeiten, in denen man in Luxemburg unter dem Namen Dagobert Duck ein Konto eröffnen konnte und niemand komisch nachfragte, sind lange vorbei. Das wissen wir.

Wir wissen auch, dass erst neulich ein internationaler Rechercheverband von Journalisten die Praktiken globaler Unternehmensbesteuerung gehörig unter die Lupe nahm. Und dass der luxemburgische Finanzminister Pierre Gramegna auf pieksige Nachfragen während einer Pressekonferenz - sagen wir: ungehalten - reagierte. Denn immer wieder sieht man sich neuen Angriffen ausgesetzt. Früher war es Steuerhinterziehung, dann war es Steuervermeidung und das Neueste ist Steuerverzögerung. Und das ist alles nicht strafbar, sondern gängige Praxis.

Allerdings war man bei der letzten Medienattacke gänzlich unvorbereitet oder dachte zunächst, es reiche, nichts zu sagen oder eingeschnappt zu sein.

Das sollte diesmal nicht der Fall sein.Am Freitag verkündete Premierminister Xavier Bettel, dass man für die nächste Medienattacke gerüstet sei. So heißt es: "Bettel gab sich zuversichtlich, dass die Regierung auf die neue Informationsattacke vorbereitet sei, man habe sich juristischen und medialen Beistand gesucht". Was auch immer das mit dem medialen Beistand heißen mag - wir wissen noch nicht, um was genau es geht.

Aber anscheinend sind wieder umstrittene Steuerregeln im Spiel - und was wirklich in den Luxemburger Steuerbüros abläuft … klingt nach Reality-Show in seriös.

In der Luxemburg haben sie jedenfalls schon mal die Zugbrücken hochgezogen und sich ordentlich gewappnet.

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