Kommentar zu Flüchtlingen im ehemaligen Dorint-Hotel Wahrscheinlich schlecht geprüft

Meinung · Bei der ersten Unterbringung von Flüchtlingen bleibt dem Bürger wenig übrig, außer den zuständigen Behörden und Ministerien zu vertrauen, dass diese wissen, was sie tun. Im Fall des Dorint legt ein Wort mangelhaftes Verhalten des Landes offen: wahrscheinlich.

Auch im  Appartementhaus  oberhalb des Hotels  könnten Flüchtende unterkommen.

Auch im  Appartementhaus  oberhalb des Hotels  könnten Flüchtende unterkommen.

Foto: TV/Christian Thome

Nach ADD-Angaben wurde der Standort in den vergangenen beiden Jahren jeweils einmal geprüft. Man sei zu dem Entschluss gekommen, dass die Infrastruktur eine dortige Einrichtung wahrscheinlich nicht packen würde. Frage: Wenn ich in der Schule in der Mathearbeit schreibe, dass 13 mal zehn „wahrscheinlich“ 130 ist, was sagt mir der Lehrer dann? Ich bekomme „wahrscheinlich“ eine schlechte Note. Nach einer Rechnung (oder Prüfung eines Standortes) muss ein Ergebnis stehen. „Wahrscheinlich“ ist da viel zu schwammig.

Kommt man bei der Überprüfung zu dem Schluss, dass der Standort nicht geeignet ist – okay. Dann kann man das begründen und dementsprechend vom Vorhaben Abstand nehmen. Ist man der Auffassung, dass die Infrastruktur es packt – eine Option mehr. „Wahrscheinlich“ als Ergebnis spricht nicht für die Gründlichkeit der Prüfung, das steht fest.

c.thome@volksfreund.de

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