Meinung Geteiltes Leid...
Meinung | Bernkastel-Wittlich · Die Aufgaben des (Orts-)Bürgermeisters sind inzwischen so umfangreich, dass der Ruf nach Entlastung laut ist. Die Arbeit auf Beigeordnete zu verteilen, könnte eine Lösung sein.

Ehrenamtliche Bürgermeister zu finden, wird bei der nächsten Kommunalwahl eine noch größere Herausforderung. (Symbolbild)
Foto: dpa/Uwe AnspachOh weh, oh weh. Die „drohende“ Kommunalwahl bereitet politisch Aktiven vielerorts Kopfzerbrechen. Wie lassen sich die langen Listen füllen? Und wie erst Ortsbürgermeister-Kandidaten finden, die all ihre Energie und Zeit in das fordernde Amt stecken und ein Fell haben, das dick genug ist, um allerlei Kritik standzuhalten?
Teamarbeit könnte die Antwort sein. Das Modell, Ressorts an Beigeordnete zu übertragen, klingt schlüssig. Natürlich, das Team muss zusammenpassen und die Kommunikation stimmen. Finden sich Charaktere, die gut Hand in Hand arbeiten können, bietet das gleich mehrere Vorteile:
Nicht ein Einzelner trägt die Last auf seinen Schultern, sondern jeder im Team wird entlastet. Die Beigeordneten können sich auf ihr(e) Ressort(s) fokussieren und diese idealerweise nach Interessen und Vorwissen auswählen – was Zeit bei der Einarbeitung spart.
So lassen sich womöglich auch Menschen für ein kommunalpolitisches Amt begeistern, denen das Gesamtbündel an Verantwortung zu umfangreich wäre. Gerade für Frauen mit Familie oder alle anderen, die beruflich wie privat ohnehin schon viel zu stemmen haben, könnte dies den Einstieg erleichtern.
Umso demokratischer ist’s obendrein, schließlich vertreten mehrere Bürger das Dorf. So wird sicher jeder Bürger einen Vertreter finden, bei dem er sich gut aufgehoben fühlt.
Zudem ist die Aufgabenverteilung, gerade über Parteigrenzen hinweg, nicht zuletzt ein gutes Signal an die Bürger: Zusammenarbeiten, zusammenhalten, gemeinsam nach vorne schauen – das sollte die Losung in der Politik vor Ort sein.