Garten Wenn eine Gartenrenovierung ansteht

Trier · TV-Garten im Mai: Auch in der Gartengestaltung gilt: „Alles neu, macht der Mai.“

 Andrea Meyfarth, Tochter Enya und Marcus Staub schätzen die erlebnisreiche Gliederung ihres Gartens zwischen Gartenhäuschen und Teich. Da dient die strukturierende Natursteinmauer auch schon mal als Sitzgelegenheit.

Andrea Meyfarth, Tochter Enya und Marcus Staub schätzen die erlebnisreiche Gliederung ihres Gartens zwischen Gartenhäuschen und Teich. Da dient die strukturierende Natursteinmauer auch schon mal als Sitzgelegenheit.

Foto: TV/Kathrin Hofmeister

Denn der Wonnemonat ist eine gute Zeit, in die Jahre Gekommenes zu erneuern und den Garten wohnlich zu überarbeiten. Was die Wohlfühlatmosphäre von einer gelungenen Gliederung bis zum Koniferenrückschnitt steigert, zeigt das Beispiel einer Familie, die vor vier Jahren einen eingewachsenen Garten in Demerath in der Vulkaneifel übernahm.

Für die dreiköpfige Familie ist es ein Glücksfall gewesen, einen eingewachsenen Garten vorzufinden. „Vom Grundprinzip gefällt uns die Gliederung“, sagt Marcus Staub. Und Andrea Meyfarth ergänzt: „Die Leute, die hier geplant haben, müssen sich wirklich Gedanken über die Pflanzenwahl gemacht haben. Es gibt immer etwas, das in der Saison blüht.“ Tochter Enya freut sich: „Ich finde den Garten so schön, weil ich mit meinen Tieren hier spielen kann.“ Damit sprechen die Gartenbesitzer drei grundlegende Kriterien an, die einen Garten zur Wohlfühl-Oase machen: eine räumliche Gliederung, die zum Entdecken und Ausruhen einlädt, das Erleben der Jahreszeiten und Raum für Freizeitaktivitäten.

Das rund 1000 Quadratmeter große Hanggelände in Demerath hatte eine Gartenbaufirma in verschiedenen Partien von der Rasenfläche über Gartenhaus und Teich bis zum Terrassenbeet gestaltet. Die Gartengrenzen sind mit Sträuchern eingefasst. Das schafft Privatsphäre ohne komplett abzuschirmen. An den Seiten bauen sich Pflanzinseln aus Koniferen auf. So ergibt sich ein unterschiedliches Höhenprofil. Jungen Gärten fehlt diese Spannung eingewachsener Gärten oft.

Allerdings können in die Jahre gekommene Bäume auch zum Problem werden. Hier ist es eine Dreiergruppe aus Korea-Tanne und Berg-Kiefer, die zwar ganzjährig für Farbe sorgt und eine hübsche Silhouette hinter dem Gartenhäuschen bildet, andererseits aber den Durchgang erschwert. „Kann man die Koniferen dann einfach zurückschneiden?“, fragen sich viele Betroffene wie Familie Staub-Meyfarth. In diesem Fall weiß Klaus-Josef Mark vom Forstamt Daun Rat.

Gerade ist er zu Besuch und erklärt den beiden, dass man alle Tannenarten – im Gegensatz zu Fichten – problemlos zurückschneiden kann. Als Schattenbaumart treiben sie aus den Schnittstellen neu aus, sobald Licht herankommt. Sein Vorschlag: „Kürzt die unteren Astpartien bis auf ein bis zwei Astjahrgänge, die noch grün sind, ein. Dann bestocken sie sich neu.“ Das Frühjahr ist ein guter Zeitpunkt für den Rückschnitt. Schnittwunden werden vom Saftstrom überwallt und verschließen sich schnell. Schwieriger ist ein Rückschnitt bei der Kiefer. Hier nimmt man besser ganze Astpartien nah am Stamm heraus.

Für einen lichteren Aufbau hat der Hausherr bereits intuitiv im Terrassenbeet gesorgt: „Ich dachte mir, die Muschelzypresse schneide ich einfach in eine luftigere Form, anstatt sie komplett rauszunehmen“, sagt er. Was mit asiatisch anmutenden Formschnittgehölzen in Mode gekommen ist, bietet sich häufig auch für eingewachsene Eiben-, Thujen- oder Scheinzypressen-Bestände an. Schneidet man ein paar Astpartien in den blickdichten Gehölzen heraus, verlieren sie ihre Blockwirkung. Was vorher als düster und bedrängend empfunden wurde, kann nach einem Auslichtungsschnitt geradezu grazil wirken.

Im vorderen Teil des Terrassenbeetes dagegen steht eine Runderneuerung an. Ein Großteil der ursprünglichen Stauden ist von wuchsstärkeren Eindringlingen verdrängt worden. Hier hilft nur ein komplettes Räumen der Fläche. Ist der Boden von Unkraut befreit, kann das Beet neu bepflanzt werden.

 Ein Beobachtungsposten für den Garten.

Ein Beobachtungsposten für den Garten.

Foto: TV/Kathrin Hofmeister

Aufwendiger wird das Wiederaufschichten der Schiefermauer. Wühlmäuse und die Zeit haben an ihr genagt. Doch der Platz ist optimal gewählt. In der Mitte des Gartens fängt sie den Hang ab. Das lässt Spielraum für gerade Flächen. Der geschotterte Platz davor und die Liegefläche vor dem Gartenhaus darüber laden zum Verweilen ein. Der so wichtige zentrale Punkt im Garten bleibt offen. Das vermittelt ein Gefühl von Freiheit. Und genau das ist es, was man im Wohnbereich unter freiem Himmel sucht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort