Wenn gequetschte Töne gut klingen

Welche Unterschiede es bei Bildformaten gibt, habe ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, kürzlich erläutert. Ganz ähnlich verhält es sich auch bei Audio-Dateiformaten - also jenen Dateien, die Töne, Musik und Sprache beinhalten.

Bis Ende der 1990er Jahre dominierte für die meisten normalen Nutzer ein Format den (Windows-)Rechner: Das Wave-Format (Dateiendung .wav). Das bietet zwar in der Regel eine gute Klangqualität, hat aber den Nachteil, dass die Dateien meistens auch ziemlich groß sind. Zu groß, um übers Internet verschickt zu werden.
Das änderte sich schlagartig, als das Dateiformat MP3 an Popularität gewann. Ähnlich wie das JPG-Format bei Fotos quetscht das MP3-Format Informationen zusammen - und zwar dadurch, dass es Toninformationen weglässt. Das sind Töne, die das menschliche Ohr gar nicht hören kann, weil sie zum Beispiel im Ultraschallbereich liegen. Durch die Einsparung dieser Frequenzbereiche entsteht kein oder kaum Qualitätsverlust, aber die Datenmenge reduziert sich enorm.
Durch dieses neue Dateiformat wurde es nicht nur möglich, Tondateien bequem auszutauschen. Diese Tatsache sorgte auch dafür, dass das Geschäftsmodell der Musikindustrie gehörig durcheinandergewirbelt wurde; Stichwort (illegale) Musiktauschbörsen. Aber das ist eine andere Geschichte.
Mit der Zeit wurden auch Alternativformate zu MP3 entwickelt wie das AAC-Format. Das verfügt über ähnliche Eigenschaften, unterscheidet sich aber darin, dass es patentfrei ist, ähnlich dem ebenfalls in meiner jüngsten Kolumne erwähnten PNG-Bildformat.
Damit verabschiede ich mich dieses Jahr von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wünsche Ihnen ein frohes Fest und einen guten Rutsch. Wir lesen uns im Januar wieder. Roland Grün ist Redakteur beim Onlineangebot volksfreund de. In unserer Kolumne "Mein Computer" gibt er Tipps zum Umgang mit digitalen Medien. Haben Sie Fragen zu den Themen Internet und Computer? Schreiben Sie an: computer@volksfreund.de

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