Eine Abschiedsrede ist dann eine schöne Möglichkeit, einen anständigen letzten Eindruck zu hinterlassen. Es fällt nicht immer leicht, die richtigen Worte zu finden, doch gar nichts zu sagen, ist auch keine empfehlenswerte Alternative.

Eine Abschiedsrede sollte man nie unvorbereitet halten. Die Gefahr, allzu sehr auf die Tränendrüse zu drücken oder vom Hundertsten ins Tausendste zu kommen ist viel zu groß. Es bleiben diese letzten Worte in der Erinnerung haften - bedeutsame, schöne Worte - oder eben nicht.

Stehen Sie, auch wenn es schwerfällt, zu dem, was Sie tatsächlich empfinden. Sagen Sie allen, dass Sie ungern in den Ruhestand gehen oder dass Sie sich auf die neue Herausforderung am anderen Ende der Welt sehr freuen! Nur dann wirkt Ihre Rede glaubwürdig - und Sie wirken ebenfalls so. Zwar sollten Sie auch erwähnen, dass Ihnen der Abschied schwerfällt, aber Übertreibungen nimmt Ihnen keiner ab. Bleiben Sie authentisch und somit sympathisch!

Das Beschreiben positiver Zukunftsaussichten, gepaart mit Anekdoten und angenehmen Erinnerungen aus der gemeinsamen Zeit, sollte im Zentrum einer Abschiedsrede stehen - etwas nachdenklich, aber auch scherzhaft, amüsant und sogar humorvoll. Der Dank an diejenigen, die Sie begleitet und unterstützt haben, darf keinesfalls fehlen. Ob Sie dabei einige Personen besonders erwähnen oder ob es besser ist, das nicht zu tun, hängt von Ihrer ganz persönlichen Situation ab. Doch falls Sie sich dafür entscheiden, unterstreichen Sie Ihren Dank doch mit Blumen und Erinnerungsgeschenken! Insbesondere bei Ihrer Abschiedsrede ist es wichtig, die Menschen, die Ihnen wichtig sind und denen Sie wichtig sind, anzusprechen. Sie sollten auch wissen, ob Sie bei der Begrüßung eine bestimmte Rangfolge beachten müssen. Überlegen Sie außerdem, welche Anrede für die Anwesenden angemessen ist, damit Ihnen keine peinliche Floskel herausrutscht!

Aus Salka Schwarz: "Renaissance der Höflichkeit. Fragen zur Etikette im 21. Jahrhundert".