Ernährung Ist Honig gesünder als Zucker?

Honig ist ein von Bienen gewonnenes natürliches Süßungsmittel. Doch er ist damit nicht automatisch gesünder als Haushaltszucker. In beiden Süßmachern stecken die Zuckerbausteine Glukose (Traubenzucker) und Fruktose (Fruchtzucker).

 Susanne  Umbach.

Susanne Umbach.

Foto: Stefan F. Saemmer

Im Haushaltszucker sind diese zu gleichen Teilen zum Zweifachzucker aneinander gebunden. Auch Honig besteht hauptsächlich aus diesen einzelnen Zuckerbestandteilen. Allerdings ist der Anteil an Fruchtzucker meist höher. Da Fruchtzucker süßer schmeckt, benötigt man etwas weniger Honig zum Süßen von Speisen. Honig hat einen aromatischen Eigengeschmack. Damit der nicht zu dominant wird, süßt man automatisch maßvoller. Ein positiver Nebeneffekt und ein kleiner Pluspunkt für den Honig.

Im Vergleich zum normalen Zucker enthält Honig zwar mehr Proteine, Vitamine und Mineralstoffe, allerdings nur in sehr geringen Mengen. Diese können kaum zur Versorgung des täglichen Bedarfs beitragen. Bei diesem Aspekt herrscht also fast Punkt-Gleichstand. Honig gilt seit dem Altertum als Hausmittel. Ihm werden unter anderem entzündungshemmende und antibakterielle Wirkungen zugesprochen. Verantwortlich dafür sollen unter anderem antioxidative Stoffe und Enzyme sein. Bislang ist jedoch nicht abschließend geklärt, ob Honig als Alternative zu Medikamenten taugt. Wer trotzdem beispielsweise bei Husten und Heiserkeit auf Honig setzt, sollte wissen, dass Enzyme ab 40 Grad Celsius unwirksam werden. Besser also den Honig pur ganz langsam auf der Zunge zergehen lassen, als im heißen Getränk aufzulösen.

Übrigens: Bienen sind unentbehrlich für Mensch und Umwelt. Sie übertragen Blütenstaub und befruchten damit Nutz- und Wildpflanzen. Damit erhalten sie die Artenvielfalt und sichern die Grundlagen unserer Ernährung. Wer einen Garten oder Balkon hat, kann ihn insektenfreundlich bepflanzen: Beispielsweise mit nektarreichen Blumen wie Zinnien, Wildrosen oder Kräutern wie Oregano, Thymian oder Lavendel. Für Bienchen, Hummeln und Co. heißt es dann „ran an die Blümchen“!

Susanne Umbach, Ernährungsberaterin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz
Kolumnen: www.volksfreund.de

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