Kolumne Wilbert Der Weg ist nicht das Ziel

Es gibt Ideen, die hören sich erst mal toll an. Sind aber dann doch manchmal nicht so richtig gut. Den Vorschlag meines Freundes Pitter in Bitburg, dass wir uns bei ihm mal treffen, um zusammen ein leckeres Bierchen zu trinken, fand ich zumindest erst mal richtig gut.

Der Weg ist nicht das Ziel
Foto: TV/Werhan, Michael

Und damit wir auch nett einen heben können, habe ich mich auf Anraten meiner klugen besseren Hälfte entschieden, es mal mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu versuchen. Das war kürzlich auch sehr entspannt, als ich mit Wilma in München war.

Wittlich-Bitburg, mit dem Auto dauert das so eine gute halbe Stunde, wenn man gemütlich fährt, so wie ich das immer mache. Müsste also vielleicht eine, maximal ein­­einhalb Stunden dauern mit den Öffentlichen. Dachte ich zumindest. Aber die Fahrplanauskunft des VRT hat mir da was ganz anderes erzählt. Die wollten mich erstmal mit dem Bus zum Bahnhof in Wengerohr und dann mit dem Zug nach Trier schicken. Das ist ja nun nicht so ganz der direkte Weg.

Aber egal, ich habe mich auf das Abenteuer eingelassen und bin los am Wittlicher ZOB und mit dem Bus zum „Hauptbahnhof“. Mit kalten Füßen konnte ich nach geraumer Wartezeit in den Zug nach Trier steigen. In Trier musste ich dann wieder warten auf den Bus. Aus lauter Langeweile habe schon die Butterstulle gegessen, die Wilma mir eigentlich für die Heimfahrt eingepackt hat. Im Bus waren zunächst gefühlte 100 Schüler, die da über Tisch und Bänke sind. Fand ich zumindest, aber ich bin sowas ja auch nicht mehr gewöhnt. Irgendwann sind dann alle ausgestiegen, und ich hatte mein Privattaxi. Ganz schöner Luxus. Schließlich war ich nach knapp drei Stunden wirklich bei Pitter. Wäre sicher ein netter Abend geworden.

Aber ich musste nach einem Bitburger gleich wieder zum Bus. Und zur Bahn. Und zum Bus. Damit ich vor Mitternacht wieder bei Wilma bin. Also so richtig gut war die Idee mit den Öffentlichen dann doch nicht.

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