Kolumne Wilbert Fragen über Fragen

Also, ganz ehrlich: Mir schwirrt allmählich der Kopf von all den vielen Corona-Verordnungen, Inzidenzwerten und was nicht sonst noch alles. In unserem schönen Kreis haben wir ja für einige Wochen auf der Insel der Glückseligen gelebt mit sensationell niedrigen Werten, derweil man nebenan im Eifelkreis von geöffneten Kneipen, zumindest ein paar davon hatten so ein ganz klein wenig geöffnet, bis hin zur Inzidenz über 100 und nächtlichen Ausgangssperren die ganze Palette durchgemacht hat.

Fragen über Fragen
Foto: TV/Werhan, Michael

Wer blickt da noch durch, was er wo darf? Darf zum Beispiel jemand, der in Schwarzenborn wohnt, nach 21 Uhr noch den Kumpel im nahe gelegenen Gransdorf besuchen? Oder nur, wenn er seinen Hund mitnimmt und das Ganze als Gassitour tarnt? Darf der Kumpel aus Gransdorf ihn dagegen nach 21 Uhr besuchen? Mit oder ohne Hund? Oder wenn er von Berufswegen Pizzabäcker ist und des Nachts noch einen Imbiss vorbei bringt? Fragen über Fragen.

Und dann das mit den Sieben-Tage-Inzidenzwerten. Es gibt ja noch ein paar Dörfer, wo es noch nie einen Coronafall gab. Das sind oft so ganz kleine Orte. Und da sind die natürlich supervorsichtig. Denn wenn sich da nur einer infiziert, dann gibt es ja gleich einen Inzidenzwert, der jeden Hotspot in den Schatten stellt. Zum Beispiel wieder Schwarzenborn: Laut Wikipedia 56 Einwohner. Wenn sich da nur einer infiziert, dann gibt das eine Sieben-Tage-Inzidenz von 1785. Dann muss wahrscheinlich sogar nachts der Dackel drin bleiben, vom Treffen mit dem Kumpel aus Gransdorf kann gar keine Rede mehr sein. Von Dierfeld mit seinen zwölf Einwohnern will ich gar nicht erst reden. Oh Mann, was ist das alles kompliziert.

Also ich bleibe weiter daheim, da bin ich auf der sicheren Seite. Und schaue halt meiner Wilma beim Häkeln zu. Zumindest das ist absolut nicht ansteckend.

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