Knupse Hein in Ägypten

Wittlich · Früher war ich ja ganz versessen auf die Sendungen im Offenen Kanal. Besonders angetan hatte es mir da die spannende Stelle in dem Film „Und ewig rauscht die Lieser“. Genau, das ist die Szene nach 38 Minuten, in der ein Ast vorbeigeschwommen kommt. Die ist noch spannender als die vierte Wiederholung von „Urlaub in Ägypten 2007“ von Knupse Hein aus Wengerohr.

Doch auch ein Wilbert geht mit der Zeit. Seit Wochen schau ich nur noch den Arbeitern beim Bau der Multifunktions-Sport-und-alles-Mögliche-Halle zu. Da gibt es extra eine Kamera, die Bilder von der Baustelle ins Internet überträgt. Dagegen ist James Bond ein Klacks.

O.k., nach mehreren Stunden Baustellen-Fernsehen wird's ein wenig langweilig. Doch da gibt's ja bald Abhilfe. Die Googles waren ja mit einem Auto in der Stadt, um alles abzufilmen. Damit ich von zu Hause aus sehen kann, was Knupse Hein seine Frau in Wengerohr für Wäsche auf die Leine gehängt hat. Dass die solche heißen Sachen trägt … Unglaublich! Wenn der Kamerawagen während der Kirmes durch die Stadt gefahren wäre, dann wäre mein Glück perfekt. Bei der virtuellen Kamerafahrt hätte ich einfach den virtuellen Bon-Stand angeklickt und am virtuellen Bratenstand meinen Braten bekommen. Dann könnte ich wenigsten in Ruhe weiter Baustellen-Fernsehen schauen. Oder mir dann doch die fünfte Wiederholung von Knupse Heins Erlebnissen in Ägypten zu Gemüte führen. Die Szene mit dem Gepäckband kann ich halt einfach nicht oft genug sehen.

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