Plein war zu lang
Wittlich · Schön war es schon – und reichlich kurz. Der Rosensonntagszug in Wittlich hat mir viel Spaß gemacht. Allein schon wegen der rotierenden Stadträte. So was sieht man gerne und sonst meist nur dann, wenn die Volksvertreter über etwas abstimmen müssen, das nicht in Ausschusssitzungen vorbe-, nachbe- und versprochen wurde. Aber der Zug war zu kurz.
Es wird dem Ansehen einer so wichtigen Stadt wie Wittlich nicht gerecht, dass die Pleiner ungestraft mehr Gruppen aufbieten dürfen. Die sind schließlich nur ein Dorf. Da wird wohl Stadtchef Rodenkirch mit Landchef Holkenbrink über eine Mini-Gebietsreform sprechen müssen. Die beiden Verwaltungschefs sind ja bekanntermaßen ein Herz und eine Seele. Was soll da schon schiefgehen außer dem Bau eines Rathauses? Das Ansinnen des Wittlicher Bürgermeisters: Plein wird einfach ein neuer Stadtteil Wittlichs. Und in ein paar Jahren geht es dann so wie einst in Wengerohr. Es geht dann nämlich nichts mehr. Jedenfalls kein Umzug. Die Gruppen können doch genauso gut in Wittlich mitfahren. Dann muss der Zug durch die Säubrennerstadt auch nicht 30 Minuten später losgehen, damit man sagen kann, dass der Umzug eine Stunde lang gedauert hat.
