Von der einen oder anderen Sauerei

Ständig wird eine andere Sau durchs Dorf – oder die Stadt – getrieben. Mal ist es die Landscheider Schießanlage, mal der Wittlicher Kulturstreit. Aber die tatsächlichen Skandale, die bleiben oft jahrzehntelang unentdeckt.

Bis einer der Geheimnisträger nicht mehr dichthalten kann. Und so war es auch in diesem Fall. Adi Kaspari höchstselbst hat es verraten: Der Stäächamattes, die zentrale Figur beim Säubr enner-Festspiel am Kirmesfreitag, ist kein Wittlicher. Er kommt nicht mal aus der Eifel. Er ist ein armer Schweinehirt aus Gräfendhron. Und das in Wittlich, wo sonst jeder, der etwas auf sich hält, belegen kann, dass er Wittlicher ist bis in die Steinzeit zurück. Das sagt schließlich einer, der es wissen muss, der nämlich seit mehr als einem Vierteljahrhundert den Schweinehirten spielt. Die Hauptfigur der Säubrennersage kommt also vom Hunsbuckel. Und es gibt noch eine weitere Person mit Migrationshintergrund: Auch der Röstmeister - ein saumäßig wichtiges Amt - hat keinen astreinen Stammbaum. Andreas Mittler, der über die Eifeler Geheimrezeptur schlechthin wacht, kommt aus Binsfeld. Da hilft es auch nichts, dass der Chronist der Säubrennersage ein Ur-Wittlicher ist. Mit einem solchen Skandal steht die ganze Traditionsveranstaltung auf der Kippe! Übrigens, auch die eigentlichen Hauptdarsteller, die 120 Vierbeiner, die gekocht werden, kommen aus der Eifel. Diese und andere Kolumnen finden Sie im Internet unter: www.volksfreund.de/kolumne

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