Weinkolumne Winzer, fahrt auf den Hunsrück!

Der Moselwinzer ist stolz auf sein Produkt, stolz darauf, dass er felsige, karge Berghänge urbar gemacht und Mauern in Steillagen errichtet hat, um dort in mühevoller Arbeit Wein anzubauen. Und er bringt sein Produkt in alle Regionen Deutschlands und exportiert es in ferne Länder.

 Winfried Simon

Winfried Simon

Foto: TV/klaus kimmling

Wer viel rumkommt, weiß, Spitzenweine von der Mosel kann man in den besten Restaurants ordern – ob in den USA oder Japan.

Darum wundert es mich, dass in einer Region, die unmittelbar an die Mosel grenzt, Moselwein nicht die dominierende Rolle spielt. Ich spreche vom Hunsrück. Sicher: Die Moselaner und Hunsrücker sind sich nicht immer grün. Der sich selbst als „weltoffen“ sehende Moselaner schaut manchmal etwas abschätzig auf die „Höhenbewohner“, was beim Hunsrücker den Eindruck erweckt, die Moselaner seien hochmütig. Alles nur Klischees?

Mag sein. Tatsache ist, dass in weiten Teilen des Hunsrücks Wein von der Nahe oder Rheinhessen beliebter ist als Moselwein. Dort gibt es übrigens auch hervorragende Weine.Liegt’s an den Hunsrückern, dass sie den Moselwein, der nur paar Kilometer weiter im Tal wächst, nicht so bevorzugen, wie man das erwarten könnte? Ich denke, es sind die Moselwinzer, die sich nicht genug um die Hunsrücker Weinfreunde und solche, die es werden wollen, bemühen. Ist doch gar nicht weit bis auf „den Buckel“: Simmern, Kirchberg, Morbach,Thalfang, Birkenfeld, Idar-Oberstein....

w.simon@volksfreund.de

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