Meine Wirtschaftswoche: Die Bären drängen nach vorn

Die Krise auf der Krim und schwache Konjunkturdaten aus China machen weltweit die Anleger nervös. Erstmals in diesem Jahr ist der Deutsche Aktien-Index zeitweise unter die 9000er Marke gerutscht.

In New York rutscht der Dow Jones ins Minus, und an Japans Leitbörse kommt es gar zum Kurssturz. Nach dem famosen Börsenstart in diesem Jahr heißt es für viele institutionellen Anleger Gewinn einstreichen. Die Bären, an den Anlagemärkten das Symbol für fallende Kurse, haben die Bullen (steigende Kurse) verjagt. Die positive Stimmung ist schon binnen weniger Tage recht frostig geworden. Analysten warnen, der Dax könnte bis zu 20 Prozent verlieren und unter 8500 Punkte fallen. Dabei ist ein großer Unsicherheitsfaktor die Krim-Krise. Löst der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine einen neuen Kalten Krieg aus? Welche Folgen hat dies für die Wirtschaft? Für viele deutsche Unternehmen, auch aus der Region, ist Russland ein ganz wichtiger Handelspartner. Sanktionen gehören zu den Schreckensszenarien der Anleger. Daneben schwächelt zudem die chinesische Konjunktur. Noch hält die Führung an dem gesteckten Wachstumsziel von 7,5 Prozent fest, doch die öffentliche Schuldenkrise, die Preisentwicklung oder die Schaffung von genügend Arbeitsplätzen bereiten Peking Sorgen. Ein dritter, gar nicht so offensichtlicher Grund belastet auch die Kurse. Die Notenbanken haben den Markt mit billigem Geld überschwemmt, das angelegt werden wollte. Damit stiegen die Kurse, doch nun müssen die Firmen diese mit Gewinnen bestätigen. Doch Kurs- und Gewinnentwicklung liegen weit auseinander. h.waschbuesch@volksfreund.de

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