Meine Wirtschaftswoche

Was würden sich die heimischen Hersteller und Brauereien freuen, wenn die Deutschen wieder dicker und genusssüchtiger würden. Denn die Menschen hierzulande trinken nicht nur immer weniger Bier (der TV berichtete).

Auch der Absatz von Süßwaren stagniert nach Branchenangaben aus dieser Woche seit Jahren. Nun sollen es die Chinesen richten, aber auch die Russen. Die Auslandsmärkte werden interessanter für die Anbieter von Produkten, denen zwar wie Gummibärchen und Gerstensaft irgendwie das Etikett "typisch deutsch" anhaftet, mit denen aber in der Heimat nicht mehr so viel zu verdienen ist. Aus Sicht der Produzenten ist aber nicht allein der Konsument unzuverlässig. Die Rohstoffe sind in den vergangenen Jahren teurer geworden. Beim Zucker führen das Branchenvertreter der Süßwarenindustrie auch auf die EU-Quotenregelung zurück, die festlegt, dass 15 Prozent des Zuckers aus ärmeren Ländern außerhalb der EU zugekauft werden müssen. Fraglich, ob die Verbraucher nur deswegen in diesem Jahr mehr für Schokolade, Kekse und Bonbons hinblättern müssen, wie der Handel bereits angekündigt hat. Allerdings sind Süßigkeiten in Deutschland traditionell eher preiswert; viele Leute kaufen Masse - Familienpackungen - statt Klasse oder aufwendig verpackten Luxus. Teurere Süßwaren sind natürlich auch eine Chance für die Bequemen unter uns. Wir sparen uns demnächst manches Naschwerk, leisten uns dann und wann mal ein wenig Luxus-Nervennahrung - und achten so nebenbei auf Figur und Zähne. oht@volksfreund.de Diese und weitere TV-Kolumnen finden Sie auch im Internet unter www.volksfreund.de

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