Schwindelerregend

Die großen Banken der Welt kennt fast jeder. Und spätestens seit der Finanzmarktkrise sind auch den Normalanlegern Krisenbanken wie Lehmann Brothers ein Begriff. Doch wer kennt Schattenbanken?

Für die Bürger ist die Politik der großen Geldmarktfonds, Hedgefonds und Vermögensverwalter aber ebenso riskant wie das Geschäftsgebaren bekannter Banken. Insgesamt jonglieren Schattenbanken mit 51 Billionen Euro (51.000 Milliarden Euro). Das ist die Hälfte des Finanzmarktes.

Zum Vergleich: Griechenland ist mit gut 320 Milliarden Euro verschuldet. Schattenbanken stellen normalen Banken, Unternehmen und Staaten kurzfristig Geld zur Verfügung oder legen kurz nicht benötigtes Kapital zu hohen Zinsen an.

Das Risiko, Geld zu verlieren, ist höher als bei normalen Bankgeschäften. Aber die Fonds haben kaum Kapitalpuffer, es gibt keine Regulierung, keine Aufsicht. Die EU hat nun Regeln ausgearbeitet, die auf dem G-20-Gipfel auf den Weg gebracht werden sollen. Die Fonds sollen etwa Kapitalreserven bilden, damit sie bei möglichen Panikverkäufen und Krisen nicht in Schieflage geraten und den gesamten Finanzmarkt mitreißen.

Angesichts des riesigen Volumens ist das dringend notwendig. Denn wenn auch kein Bürger dort ein Sparbuch hat oder sich Geld leihen kann, wenn einer der Akteure abstürzt, zahlen es die Steuerzahler. Dieses Risiko muss minimiert werden, doch mehr als ein kleines Sicherheitsnetz sind die EU-Pläne nicht.

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