Meistermann-Museum: Stadt prüft Namensentzug

Wittlich. (mai) Bürgermeister Joachim Rodenkirch will die Forderung nach der Namensänderung des Georg-Meistermann-Museums rechtlich prüfen und in Abstimmung mit den städtischen Gremien darauf reagieren.

Er will aber auch kurzfristig das persönliche Gespräch suchen. Dies teilte Rodenkirch gestern in einer Pressemitteilung mit. Damit reagiert er auf eine schriftliche Ankündigung der Erbengemeinschaft Meistermanns, die es der Stadt nicht weiter gestatten will, das Wittlicher Museum nach Georg Meistermann zu benennen (der Trierische Volksfreund berichtete).

Die Erben führen an, dass das Museum nicht mehr in "wissenschaftlich fundierter und kunsthistorisch akzeptierter Weise" geführt werde und die Museumsarbeit die frühere Qualität vermissen lasse. Sie teilen außerdem mit, dass sie die geplante Ausstellung mit Werken von Hanns Scherl nicht akzeptieren könnten, weil Scherl "aktiv im nationalsozialistischen Kunstbetrieb mitgearbeitet" habe.

Dem entgegnet Rodenkirch, dass keinerlei Verpflichtung hinsichtlich der wissenschaftlichen Betreuung der Werke vereinbart worden sei, als die Stadt Teile des Meistermann-Nachlasses geschenkt bekommen habe. Er weist außerdem darauf hin, dass eine Neuausrichtung der Museumsarbeit noch nicht möglich gewesen sei, weil das Verfahren zur Streichung der Stelle des Kulturamtsleiters noch nicht abgeschlossen sei. Rodenkirch stellt klar, dass das Museum zwar seit 1994 besteht, eine wissenschaftliche Fachkraft dort aber nur von 2000 bis April 2009 beschäftigt war.

Zu den Behauptungen über Hanns Scherl will er sich nicht äußern. Der Bürgermeister bezeichnet es als schlechten Stil, dass die Stadt von der Absicht, dem Museum den Namen zu entziehen, aus der Presse erfahren habe.

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