Mainz Ministerin Höfken startet Aktion gegen Insektensterben

Mainz · Mit der gezielten Anpflanzung von nektar- und pollenreichen Blütenpflanzen sowie dem Schutz von Wiesen, Wäldern und naturnahen Gewässern soll das Insektensterben in Rheinland-Pfalz gebremst werden. Blühstreifen mit Rosmarin, Salbei oder Kornblumen könnten insbesondere Schmetterlingen oder Bienen Nahrung und Lebensraum bieten, erklärte Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) am Freitag bei der Vorstellung der „Aktion Grün: Insektensterben stoppen“ in Mainz. 60 Prozent aller Wildbienenarten und 65 Prozent der Schmetterlinge seien gefährdet.

Gerade bei Insekten zeige sich, dass Naturschutz von elementarer Bedeutung auch für die Landwirtschaft sei. Vier von fünf Kulturpflanzen sind laut Höfken auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen. Die Produktion von Obst und Gemüse könne einbrechen, wenn sie nicht mehr ausreichend von Insekten bestäubt würden. Rheinland-Pfalz sei mit seinem hohen Anteil an Obst- und Weinbau besonders auf die Bestäubungsleistung der Insekten angewiesen. Kommunen würden dabei unterstützt, ihre Straßenbeleuchtung auf LED-Lampen umzustellen, was nicht nur Energie spare, sondern wegen der geringeren Streuwirkung auch unnötiges Licht, das Insekten anlocke.

Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd (BWV) wandte sich gegen „einseitige Schuldzuweisungen an die Landwirtschaft“. Bei der Suche nach den Ursachen für das Insektensterben müssten auch die Versiegelung der Böden durch Baumaßnahmen oder zunehmender Verkehr und Verstädterung gesehen werden, sagte BWV-Präsident Eberhard Hartelt.

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